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Oberkärntner
VOlltreffer
15. april 2013
CHrOnik
MEINE
G
ESCHICHTE
Inmitten der Gailtaler Idylle
ist Hubert Waldner, in Wien
lebender Musiker, Kompo-
nist und Pädagoge, aufge-
wachsen. Immer wieder fin-
det er den Weg in seine Hei-
mat zurück. Hier kann er die
Energie auftanken, die er be-
sonders in diesem Jahr für
sein außergewöhnliches mu-
sikalisches Großprojekt be-
nötigt.
Waldner, geboren 1953 in
Mauthen, feiert heuer nicht
nur seinen 60. Geburtstag, er
hat sich für dieses Jahr 2013
und die Zukunft fest vorge-
nommen, seine, wie er selbst
sagt, „alte Musik in neuem
Gewande“ wieder auf die
großen Jazzbühnen zu brin-
gen. „Geprägt von ländlicher
Volksmusik und der Tradition
wagte ich schon recht früh ei-
nen Ausbruch aus diesen ein-
fachen und starren Mustern
und begann mich für Blues,
Rockmusik und dann auch für
Jazz zu interessieren“, erzählt
Waldner. Beim Militärdienst
in Spittal (Tragtierstaffel)
spielte er den Pferden auf der
Flöte vor, weil er aus Mangel an
Notenkenntnissen nicht gut ge-
nug für die Militärmusik war.
An der Musikhochschule Graz
konnte der Gailtaler bald be-
weisen, dass er besondere Fä-
higkeiten hat, Musik zu schrei-
ben und in einer Band umzuset-
zen. 1978 gründete er seine erst
Jazz-Rock-Band namens COL-
LAGE, und bald interessierten
sich auch bereits eta-
blierte Jazzgrößen für
das junge Ensemble.
Von COLLAGE gab es
damals nur drei Kon-
zerte und eine ORF-
Studioprodukt ion.
COLLAGE-Musik wur-
de aber damals in
allen
ORF-Jazzsen-
dungen präsentiert
und von Kennern
hochgelobt.
Gefragter Büh-
nen- und Studio-
musiker
1980 erhielt Hubert
Waldner als erster ös-
terreichischer Musik-
student den Magister
hausmann“ ausgezeichnet. Er
machte zwei Kinofilme, Mu-
sik für TV-Kinderserien wie
„Schau genau“.
Alte Musik
in neuem Gewand
Hubert Waldner hat in letz-
ter Zeit mit seiner Flötenbau-
Kunst (er baut in einer Mi-
nute eine Flöte aus einem
PVC-Rohr) in den heimischen
Medien für Furore gesorgt. So
wurde er 2011 auch bei der
ORF-Show „Die Große Chan-
ce“ als schnellster Flötenbau-
er Europas präsentiert. 2012
wurde er auch zur RTL-Show
„Supertalent“ nach Berlin ein-
geladen. Jetzt will er wieder
zu seinen Wurzeln zurückkeh-
ren und hat seine „alte Mu-
sik“ wieder entdeckt. „Seit 35
Jahren lagern Noten und Auf-
zeichnungen im Keller meines
Elternhauses im Gailtal, nun
wird es ein COLLAGE-Revival
geben“, so der Musiker und
Komponist. 22 Kompositi-
onen, von denen einige noch
nie öffentlich gespielt worden
sind, das Programm wurde für
einen neue, achtköpfige Top-
Besetzung komplett umge-
schrieben. Das Premierenkon-
zert ist am 26. Juni in Wien,
die Kärntner Premiere wird
am 15. August in Latschach am
Pressegger See stattfinden.
„Viel Arbeit steckt im COLLAGE-Revival“
Hubert Waldner,
Wien:
in Jazzkomposition
und Arrangement,
danach ging er für
ein weiteres Studi-
um in die USA. In der
North Texas State
University gründete
Waldner das erste
Jazz String Ensem-
ble der Universität,
das heute fixer Be-
standteil des Studi-
ums ist. Mit einem
Abschluss als „Mas-
ter in Musik Educa-
tion“ kam er wie-
der zurück und ent-
schied sich für Wien
als zukünftigen Le-
bensmittelpunkt. Er
arbeitete als Musik-
lehrer, spielte aber
nebenbei bei di-
versen österreichi-
schen Gruppen wie
OPUS, Georg Dan-
zer, STS u.v.m. Wei-
tere Stationen im
Leben des Musikers: Er gründe-
te 1985 die „Vienna School Act“,
eine Plattform für junge Musi-
ker, brachte 1985 die Langspiel-
platte „Starlight“ heraus, grün-
dete 1986 seine Instrumental
Pop-Jazz-Band „Hypersax“ und
wurde 1996 vom Bürgermeis-
ter der Stadt Wien für seine
Verdienste um die Wiener Ju-
gend mit dem „Goldenen Rat-