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KRANKENHAUS-REFORM
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MÄRZ/APRIL 2013
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Der Kampf um den Erhalt der pädiatrischen und gynäkologisch-geburts-
hilflichen Versorgung im Krankenhaus Innichen wird zunehmend sinnlos.
Denn nun lässt auch Andreas Fabi, Direktor des Südtiroler Sanitäts-
betriebes, wissen: „Wir müssen neue Betreuungsmodelle einführen, die
weniger ressourcen-intensiv sind.“
Die Kinder-
abteilung im
Bezirkskranken-
haus Lienz wurde
generalsaniert
und könnte
Patienten aus
dem Südtiroler
Pustertal
aufnehmen.
Fotos: Martina
Holzer
Schon lange engagiert sich die
Plattform „Pro Krankenhaus In-
nichen“ stark dafür, dass im
Andreas Fabi, Generaldirektor
der Südtiroler Sanitätsbetriebes,
macht keine Hoffnungen: „Die
pädiatrische Station in Innichen
behandelt ein bis zwei Kinder
pro Tag und die Geburtenrate in
der Geburtshilfe bei weniger als
einem Kind pro Tag. Gleichzei-
tig müssen aber hierfür rund um
die Uhr sowohl Pflege- als auch
ärztliches Personal bereitgestellt
werden. Ressourcen, die in Zu-
kunft dringend bei der Versor-
gung älterer Menschen, auch am
Wohnort, benötigt werden oder
in der Tagesklinik“, so Fabi. Als
Südtiroler Sanitätsbetrieb habe
man de facto nicht viel Spiel-
raum. „Wir müssen neue Be-
treuungsmodelle einführen, die
weniger ressourcen-intensiv
sind, gleichzeitig die Qualität
der Betreuung aber aufrecht er-
halten helfen.“
BKH Lienz
Doch die Plattform weiß: „Die
Kinderärzte des Krankenhauses
Innichen decken die gesamte
pädiatrische Versorgung im Obe-
ren Pustertal ab. Es gibt ja in die-
sem Sprengelgebiet keinen ein-
zigen niedergelassenen Kinder-
arzt. Somit müssten die jungen
Patienten nach Bruneck oder
Lienz. „Wer weiß, ob es dann
überhaupt Kapazität gibt“, be-
fürchtet Plattform-Mitglied Steffi
Unterhofer. Im Falle des Falles
könnte das BKH Lienz sehr wohl
die Patienten über der Grenze
Zuge der Krankenhaus-Reform
in Südtirol nicht auch die Kin-
derabteilung und gynäkolo-
gisch-geburtshilfliche Versor-
gung im Krankenhaus Innichen
zur Vergangenheit werden. Doch
Die geplante grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist aufgrund von fehlenden finanziellen Mög-
lichkeiten derzeit kein Thema mehr. Aber das Lienzer Spital (Bild) könnte als „Auffangbecken“ im
Falle der Abschaffung der pädiatrischen und gynäkologisch-geburtshilflichen Versorgung im KH
Innichen, die mittlerweile sehr wahrscheinlich ist, dienen.
Foto: goller
Lienzer Spital steht für S