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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
von Herbert Hauser
Interview
Im Dienste der Allgemeinheit
Die 45-jährige Sabine Brunner ist seit Oktober 2011 Kärntens einzige Straßenkehrerin. Startete sie ursprünglich
noch mit der Fotografen-Lehre, arbeitete sie nach der Geburt der Kinder zehn Jahre lang in der Werkzeugabteilung
eines Baumarktes und ab 2005 als Spitals-Küchengehilfin. Sabine Brunner ist geschieden, Mutter von vier inzwi-
schen erwachsenen Söhnen, und lebt mit ihrer Perserkatze Dschingis Khan in der Draustadt.
Kurz gefragt:
Sabine Brunner
(Spittal)
Straßenkehrerin der Stadt-
gemeinde Spittal an der Drau
Sternzeichen:
Widder
Ich trinke gerne:
süßen Weißwein
und Mineralwasser
Meine Lieblingsblume:
weiße Lilien
Mein Lebensmotto:
Träume nicht
dein Leben, sondern lebe deinen
Traum
Alle Interviews unter
www.oberkaernten-online.at
OVT: Frau Brunner, warum
entschieden Sie sich für den
Beruf einer Straßenkehrerin?
Sabine Brunner:
Ich wollte mich
beruflich verändern und habe da-
her eine Zeit lang beobachtet, was
meine jetzigen Kollegen an Arbei-
ten in diesem Job verrichten müs-
sen. Ich bin dann zu der Erkennt-
nis gekommen, dass man das als
Frau ohne weiteres machen kann.
Als Frau hat man ohnehin das Be-
dürfnis sein Umfeld eh immer sau-
ber und rein zu halten. Daraufhin
habe ich mich bei der Stadtge-
meinde beworben. Ich bin meinem
Chef, Bgm. Gerhard Köfer sehr sehr
dankbar, dass er mir sein Vertrauen
entgegen brachte, an mich glaubte
und mir diese Chance gab!
Wie reagieren die Kollegen und
die Menschen auf der Straße?
Am Anfang waren meine Kolle-
gen, so denke ich mir, sicher
ein we-
nig skeptisch, weil ich ja eine Frau
bin. Aber das hat sich inzwischen
geändert. Ich bin sehr stolz eine
von ihnen sein zu dürfen, wir ha-
ben ein prima Arbeitsklima. Wenn
es irgendwo ein Problem gibt, ein
Anruf genügt und meine Kollegen
sind in kürzester Zeit hilfreich zur
Stelle. Die Menschen auf der Stra-
ße waren am Anfang überrascht,
eine Frau als Straßenkehrerin zu se-
hen. Doch das hat sich mittlerweile
geändert, es ist selbstverständlich
geworden und absolut nichts mehr
Ungewöhnliches. Zweimal ist es
mir übrigens in meiner Anfangszeit
passiert, dass ich gefragt wurde, ob
ich den nichts Ordentliches gelernt
hätte! (Sie lacht).
Wie schaut Ihr Tagesablauf als
Straßenkehrerin aus?
Kurz vor sechs Uhr sperre ich mei-
ne Garage auf und mein Arbeitstag
beginnt. Ich starte mein Dienstfahr-
zeug „Jonny“. Ich bin zuständig für
den Stadtteil Spittal-Ost und
sorge dafür, dass sämt-
liche Papier- und Mistkü-
bel täglich entleert wer-
den, dass Gehsteige und
Gehwege sauber sind und
bleiben. Wenn irgendwo
etwas beschädigt worden
ist, sei es ein Verkehrs-
schild oder wenn eine Laterne
nicht brennt oder wenn irgendwo
Sperrmüll entsorgt wurde, leite
ich das an meine Kollegen weiter.
Mein Dienst endet um 15 Uhr. Alle
vier Wochen habe ich zudem einen
Wochenenddienst, an dem wird
die Innenstadt sauber gehalten.
Sie kommen auf 21 gezählte
Kilometer am Tag. Gibt es da
Lieblingsrouten?
Ständig wurde ich gefragt wie viele
Kilometer ich pro Tag hinter mich
bringe. Irgendwann habe ich mir
einen Schrittzähler zugelegt, weil
es mich selber interessierte. Ich
war überrascht, dass jeden Tag
zwischen 15 bis 21 km zusammen
kommen. Ich habe jeden Tag mei-
ne fixe Route und mache auch ei-
nige Neben- und Seitenstraßen.
Lieblings-Touren gibt es eigentlich
nicht. Ich sag es mal so: Ich mag
meine Arbeit, ich mag die Men-
schen, denen ich täglich begegne.
Und es ist ein schöner Moment,
wenn ich früh morgens bei Sonnen-
aufgang die Villacher Straße zurück
Richtung Stadt gehe und den Son-
nenaufgang und das Morgenrot auf
den Bergen sehe.
Ärgern Sie sich auch manchmal?
Ich bin grundsätzlich ein positiv
denkender Mensch, mich verschre-
cken jedoch öfters mal Autofahrer,
die ohne Freisprecheinrichtung te-
lefonierend auf mich zufahren –
weil ich ja doch sehr oft direkt ne-
ben der Fahrbahn mit meiner Greif-
zange „Hanni“ marschiere. Wenn
dann so ein Auto direkt auf mich
zu kommt und erst in letzter Sekun-
de ausweicht, da rutscht mir schon
mal mein Herz in die Hose. (Sie
lacht) Manchmal ärgere ich mich
auch über einen großen Hunde-
haufen am Gehsteig, vor der Volks-
schule oder am Kinderspielplatz.
Das wäre nicht nötig, denn wir ha-
ben Gassi-Apparate aufgestellt und
sind auch sehr bemüht diese im-
mer bestückt zu halten.
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