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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
11. MÄRZ 2013
CHRONIK
Hat der Euro Zukunft?
Nicole Dabernig (23), Lainach
Ich kann mich gut an den Schilling erin-
nern und selbst heute rechne ich noch bei
größeren Beträgen um. Wenn ich früher
von meiner Oma einen „Zwanziger“ be-
kam, war das viel Geld – zwei Euro aber,
fast 30 Schilling, sind nichts. Einiges er-
scheint mir schon unsicher – siehe Italien.
Trotzdem möchte ich gern positiv schlie-
ßen: Wir werden auch noch in etlichen
Jahren mit dem Euro bezahlen.
Stefan Mattweber (31), Oberdrauburg
Mein Gefühl sagt mir eher schon, selbst
wenn nichts wirklich von Ewigkeit ist. Die
jüngsten italienischen Wahlen und die
Wiederauferstehung Silvio Berlusconis
zeigen aber schon, dass es gefährlich ge-
nug ist. Und ehrlich gesagt: Die Vorteile
des Euro sind längst dahin geschmolzen
und alles wird ohnehin nur noch teurer
und teurer.
Ilona Simo (55), Sachsenburg
Man kann es nicht sagen, aber natürlich hof-
fen wir dass es den Euro noch lange geben
wird. Ich weiß schon um eine aktuelle Welt-
wirtschaftskrise und auf der anderen Seite
um die stetig steigenden Preise. Doch eine
Rückkehr zum Schilling würde auch nichts
ändern, glaube ich. Auch dann würde nichts
billiger werden, wahrscheinlich eher noch
teurer!
Franz Brunner (81), Obergottesfeld
Aufgrund der heutigen – vor allem auch
der technisch aufgeschlossenen – Wirt-
schaftswelt brauchte es grundsätzlich
schon einen Euro. Ich denke, das hat auch
viel mit Amerika zu tun, von dort ist doch
das alles hergekommen. Aber ob der Euro
überlebt? Wir haben bereits den Schilling
oder die Mark praktiziert, so praktizieren
wir halt jetzt mal den Euro.
Die Volltreffer-Umfrage der Woche
von Herbert Hauser
Tageszentrum für
ältere Menschen feiert
Vor einem Jahr öffnete das Tageszentrum im Marienheim seine Pforten. Anlass genug
für das Team, den ersten Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür und Fachvorträ-
gen speziell für pflegende Angehörige zu feiern.
An zwei Tagen pro Wo-
che (Dienstag und Donnerstag
von 7.30 bis 18 Uhr) steht die-
ses Angebot zehn p ege- und
betreuungsbedürftigen
Per-
sonen zur Verfügung. Sie wer-
den tagsüber individuell betreut,
ohne ihre vertraute Umgebung
zuhause ganz verlassen zu müs-
sen. Gleichzeitig bietet das Ta-
geszentrum p egenden Angehö-
rigen die Möglichkeit zur tage-
weisen Entlastung. Aktivitäten
wie die Teilnahme an Aus ügen
und Festen oder gemeinsames
Kuchenbacken werden den Ta-
gesgästen ebenso geboten wie
Ruheräume, in denen man sich
Tagesgäste mit ihren Betreuerinnen.
Die Entwicklung
von Demenz
Die Krankheit Demenz beginnt
schleichend und im Durchschnitt
zehn Jahre vor der Diagnosestel-
lung. Sie fängt so langsam an,
dass es schwierig ist, den Ver-
änderungen die richtige Bedeu-
tung beizumessen. Tatsächlich
wird „merkwürdiges“ Verhalten
zunächst als Resultat einer nach-
vollziehbaren, im Alter verstär-
kt auftretenden Charaktereigen-
schaft zugeschrieben. Gerade im
Vor- oder Anfangsstadium einer
Demenz entstehen dadurch viele
Missverständnisse zwischen den
Erkrankten und den Angehörigen.
Bestimmte Veränderungen schlei-
chen sich einfach ein, Gegenstän-
de werden verlegt, Gesprächsin-
halte vergessen. Und es entste-
hen Situationen, in denen das
Umfeld den Eindruck gewinnen
muss, der Erkrankte mache einem
das Leben absichtlich schwer.
zurückziehen kann, oder auch
der Sinnesgarten, der dazu ein-
lädt, frische Luft zu schnappen.
Natürlich ist auch für Frühstück,
Mittag- und Abendessen sowie
Kaffee und Kuchen am Nachmit-
tag gesorgt.
Förderung bei Demenz
Ein Schwerpunkt, der Heim-
leiterin Eva Sachs-Ortner – sie
ist Akademische Expertin für
Demenzstudien und gerade da-
bei ihre Masterthese abzuschlie-
ßen – besonders am Herzen
liegt, ist die Förderung bei De-
menz. „Meine Mitarbeiter ha-
ben die fachliche Ausbildung,
auf Demenzkranke einzugehen
und dementsprechend bieten
wir auch gezielte Trainingspro-
gramme an“, so Sachs-Ortner.
Von diesem Expertenwissen sol-
len auch Angehörige pro tieren
können, die man künftig ver-
stärkt unterstützen möchte: „Sie
haben viel Gesprächs- und Be-
ratungsbedarf. Wir sind gerne
Ansprechpartner und lassen die
Angehörigen nicht allein.“
Tag der offenen Tür
Das spiegelt sich auch im Pro-
gramm des Tages der offenen
Tür wider, mit dem der erste Ge-
burtstag gefeiert wird. Er ndet
am Donnerstag, 14. März, von
8 bis 18 Uhr statt. Jeder Interes-
sierte kann sich in dieser Zeit
umsehen und informieren. Um
11 Uhr und um 16.30 Uhr hält
Eva Sachs-Ortner ein Impuls-
referat zum Thema Demenz. Da-
nach können individuelle Fra-
gen in einem persönlichen Ge-
spräch geklärt werden. Mit dabei
ist auch MMag. Renate Gruber.
Sie steht für psychologische Ge-
spräche sowie Informationen
über Demenzfrüherkennung zur
Verfügung und bietet diverse
Gedächtnistrainingsunterlagen
an. Für Testverfahren (Schnell-
tests für Demenz bzw. Demenz/
Depressionsabgrenzung)
und
Einzelgespräche nimmt sie sich
von 13 bis 14 Uhr Zeit.Thomas
Schell, Direktor des Sozialhilfe-
verbandes: „Das vergangene Jahr
hat uns gezeigt, dass der Wunsch
nach fachlich kompetenter Be-
ratung hoch ist. Genau dem kom-
men wir nun nach.“
Mehr Infos: www.shv-spittal.
at oder 04762/61508.