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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
25. FEBER 2013
CHRONIK
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900/88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Apotheke zur Hygiea,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607
(bis 2. März, 12 Uhr).
Hubertus Apotheke,
Tiroler Straße 14, Tel. 04762/2333
(ab 2. März, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
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Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(bis 2. März, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(bis 2. März, 12 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(bis 2. März, 12 Uhr ).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(bis 2. März, 12 Uhr).
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Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(ab 2. März, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(ab 2. März, 12 Uhr).
Hermagor:
Gailtal Apotheke,
Gösseringlände, Tel. 04282/25381
(25. Feber bis 4. März, 8 Uhr).
Nußdorf-Debant:
Dolomiten Apotheke,
Glocknerstraße 20 b, Tel. 04852/65565
(2./3. März).
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Maria
Spitaler
Kommentar von
Verstehen Sie das?
Der Pferdefleischskandal zieht
immer größere Kreise. In Fertig-
produkten in halb Europa wurde
ein „Etikettenschwindel“ aufge-
deckt. Nun wurde auch in Kärnt-
ner Hauswürstl‘n Pferdefleisch
gefunden. Das Fleisch an sich
ist ja nicht das größte Problem –
nur der Kunde will wissen, was er
isst. Wenn das auch schon lan-
ge nicht mehr selbstverständ-
lich ist. Medikamente in Puten-
fleisch, Gammelschinken, Käse,
bei dem kein Tropfen Milch drin
ist, Gemüse, das nie ein Krümel-
chen Erde gesehen hat, Pestizide
– da kann einem schon das Grau-
sen kommen. Im Vergleich dazu
ist das Pferdefleisch ja harmlos.
Das Problem ist in diesem Fall die
fehlende Deklarierung und nicht
irgendein ekelerregendes oder
gesundheitsschädliches Produkt.
Aber eines verstehe ich ganz und
gar nicht: Bis in den Kochtopf hat
dieses Fleisch anscheinend eine
Reise durch halb Europa hinter
sich. Wenn in England eine Rind-
fleisch-Lasagne auftaucht, die in
Frankreich hergestellt wurde, das
Pferdefleisch dafür über einen
Mittelsmann aus Rumänien ge-
liefert wurde, Händler, Zwischen-
händler, Transporteure usw. ein
kleines Stück vom Verdienstku-
chen abschneiden – und das Pro-
dukt dann zu einem Preis im Re-
gal landen kann, der mit regio-
nalen Produkten niemals erreicht
wird: das verstehe, wer will – ich
jedenfalls nicht. Was ich aber
verstehe, ist der Griff nach Billig-
Lebensmitteln auch in unserem
Land. In Österreich ist fast eine
Million Menschen armutsgefähr-
det – da fragt man nicht mehr
nach dem Preis, auch wenn man
vielleicht viel lieber etwas an-
deres essen würde!
Die Autorin erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
Verein NEUSTART: Bei Tatausgleich
Erfolgsquote von 70 %
Fast 70 % der Straftaten, die zur Konfliktlösung von der Staatsanwaltschaft an den
Verein NEUSTART weitergegeben wird, kann durch einen Täter-Opfer-Ausgleich ein-
gestellt werden. Über 50 Mal wurde in Oberkärnten letztes Jahr auf diesem Weg ein
Strafverfahren verhindert.
NEUSTART
arbeitet seit 1957 im Bereich
der justiznahen Sozialarbeit, der
Straffälligenhilfe (Bewährungs-
hilfe, Haftentlassenenhilfe), Op-
ferhilfe und Prävention. Von An-
fang an war die Organisation als
Verein organisiert und trug bis
2001 den Namen „Verein für Be-
währungshilfe und Soziale Ar-
beit“. 2001 wurde der Vereins-
name auf „NEUSTART – Bewäh-
rungshilfe,
Konfliktregelung,
Soziale Arbeit“ geändert. Seit
1985 wurde der Dimension der
Opferinteressen verstärkt durch
eigene Leistungsprozesse (Au-
ßergerichtlicher Tatausgleich,
ab 1999 Verbrechensopferhilfe)
entsprochen. 2002 wurde eine
weitreichende Organisations-
reform eingeleitet, die die In-
tegration der neuen Aufgaben
in das Leistungsspektrum der
Organisation ermöglicht und
darüber hinaus die Organisation
neu strukturierte.
„Was ich getan habe, tut mir leid!“
NEUSTART sucht die Versöhnung
von Opfer und Täter.
Voraussetzung dafür ist, dass
sowohl Opfer als auch Täter be-
reit sind, sich an einen Tisch zu
setzen und mit Hilfe eines Sozi-
alarbeiters den Kon ikt beizu-
legen. Meist handelt es sich da-
bei um Beziehungs- und Nach-
barschaftsstreitigkeiten,
die
mit Körperverletzungen enden.
Aber auch bei Sachbeschädi-
gungen, die angezeigt werden,
kann es durch den außergericht-
lichen Tatausgleich dazu kom-
men, dass die Täter einer Vor-
strafe entgehen und für die Op-
fer neben einer Entschuldigung
auch eine Schadens-Wiedergut-
machung geleistet wird. „Opfer
und Täter lernen einander ken-
nen und verstehen, sie können
über ihre Ängste und Befürch-
tungen reden, unrechtes Han-
deln wird erkannt. Die Zahl der
Rückfälle ist dadurch sehr ge-
ring“, erzählt Alfred Gschwend-
ner, Leiter von NEUSTART
Kärnten. 49 Tatausgleiche im
Bezirk Spittal und fünf im Be-
zirk Hermagor wurden letztes
Jahr durchgeführt.
Bewährungshilfe
Neben dem Tatausgleich zählt
die Bewährungshilfe zu den be-
kanntesten Arbeitsfeldern von
NEUSTART. „Im Bezirk Her-
magor sind derzeit 25 Klienten
in Betreuung durch einen Be-
währungshelfer, 140 sind es im
Bezirk Spittal“, so Gschwend-
ner. Bewährungshilfe kann statt
einer Haftstrafe oder bei einer
bedingten Entlassung aus einer
Haft angeordnet werden. Nach
einer Frist von sechs Monaten
und zum Ende der Betreuung
geht ein Bericht an das zustän-
dige Gericht. Auch der elektro-
nische Hausarrest (Fußfessel)
wird von NEUSTART betreut –
im Bezirk Spittal verbüßen der-
zeit fünf Personen ihre Haftstra-
fe auf diese Weise.
Gemeinnützige
Leistungen
Besonders jüngere Menschen
erhalten von Staatsanwaltschaft
oder Gericht oft die Möglichkeit
zur Erbringung gemeinnütziger
Leistungen. Im Bezirk Spittal
wurden im vergangenen Jahr
diese in 28 Fällen vermittelt, in
Hermagor in 14 Fällen. Zusätz-
lich wurden noch in Spittal 48
und in Hermagor fünf Ersatz-
Freiheitsstrafen in gemeinnüt-
zige Leistungen umgewandelt.
Die Aufgabe der Sozialarbeiter
von NEUSTART ist es, eine dem
Delikt und dem Beschuldigten
entsprechende Einrichtung zur
Ableistung der gemeinnützigen
Leistungen auszuwählen, den
Beschuldigten zu beraten und zu
unterstützen. „Diese gemeinnüt-
zigen Leistungen werden häu g
in Altersheimen, in Behinder-
teneinrichtungen oder in Tier-
schutzhäusern geleistet“, weiß
Gschwendner.