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GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
FEBER/MÄRZ 2013
12
Infos für Ihr Wohlbefinden
Wie heilbar
sind psychische
Störungen
„Bestimmte psychische Störun-
gen sind zwar heilbar, kehren je-
doch im Lauf des Lebens wieder:
die wiederkehrende Depression, die
manisch-depressive Krankheit oder
die schizoaffektive Störung. Sie
können, auch wenn sie immer wie-
der ausheilen, ein Leben in normale
und kranke Abschnitt zerstückeln,
sodass häufig zur Vorbeugung eine
Dauerbehandlung mit Medika-
menten notwendig wird. Diese
Therapien können die Häufigkeit,
Intensität und Dauer von Krank-
heitsphasen mindern, aber mei-
stens nicht das Wiederauftreten der
Störung vollständig verhindern.
Manche psychische Erkrankungen
werden chronisch, genauso wie
manche körperliche.
Ein Drittel aller Menschen, die
an Schizophrenie erkranken, bleibt
auf Dauer schwer krank und
muss mehr oder minder intensiv
rehabilitiert werden. Ein zweites
Drittel aber heilt weitgehend bis
vollständig aus.
Die moderne Psychiatrie und
klinische Psychologie haben groß-
artige Behandlungsansätze für
seelische Leiden entwickelt. Für die
Depression sind die Heilungsaus-
sichten wissenschaftlich am besten
belegt. 70 % aller leichteren und
mittelschweren Depressionen sind
durch Psychotherapie erfolgreich
behandelbar, 70 % der schwereren
durch antidepressive Medikamente.
Die häufig angewandte Kombina-
tion beider Verfahren verbessert
natürlich die Heilungschancen.
Auch Schlafentzug wirkt vorüber-
gehend gut gegen Depressionen –
in 50 % der Fälle. Bei so genann-
ten Winterdepressionen hilft Licht-
therapie 70 % der Betroffenen. Mit
Elektrokovulsionstherapie kann
noch die Hälfte der Betroffenen, bei
denen alle anderen Verfahren ver-
sagt haben, ihre schwere Depres-
sion überwinden.
Wenn man dann auch noch
weiß, dass bei allen Studien über
die Wirksamkeit von antidepressi-
ven Maßnahmen durchschnittlich
30 % der untersuchten Personen
auch auf Placebos, also auf Schein-
medikamente, die keinen Wirkstoff
enthalten, eine Besserung ihrer
Depression bemerkt haben, wird
klar, wie wichtig geeigneter Um-
gang, einfühlsames Verhalten und
Ausstrahlung von Vertrauen sind.
Allein schon der Glaube und
das Vertrauen auf Heilung können
einen sehr positiven Einfluss haben.
Über weite Strecken heilt man sich
als Betroffener tatsächlich selbst.“
Prim. Dr. Roger Pycha,
Psychiatrie Bruneck,
Mitkoordinator der Europäischen
Allianz gegen Depression in
Südtirol
„Damit die Versorgung der Pa-
tienten verbessert werden kann,
kommen wir nicht umhin, die chir-
urgische Behandlung auf speziali-
sierte Abteilungen zu konzentrie-
ren“, erklärte Landeshauptmann
Luis Durnwalder.
Krebsoperationen werden des-
halb künftig an den Krankenhäu-
sern Bozen, Brixen, Meran und
Bruneck durchgeführt. Die best-
mögliche chirurgische Behandlung
soll über die Einhaltung von fixen
Qualitätsmerkmalen gewährleistet
werden. Zu diesen gehören unter
anderem die gesamte Anzahl der
Eingriffe, das Umfeld an der Abtei-
lung sowie die Anzahl der Eingriffe
pro Chirurg.
Die onkologische Zertifizierung
bedeutet aber nicht, dass die Be-
handlung von Krebserkrankungen
nur noch an den Krankenhäusern
in Bozen, Brixen, Meran und Brun-
eck stattfinden wird: Die Krebspa-
tienten werden auch weiterhin in
allen Krankenhäusern des Landes
von der Diagnostik, der postopera-
tiven Nachbetreuung mit Chemo-
therapie, der onkologischen Reha
bis hin zu den Nachkontrollen be-
treut, nur die chirurgischen Ein-
griffe werden von den spezialisier-
ten Abteilungen durchgeführt.
Außerdem soll im Rahmen des
Projekts das Arbeiten im Netzwerk
zwischen den unterschiedlichen
Spezialisten in allen sieben Kran-
kenhäusern ausgebaut werden.
Verbesserungen in der
Südtiroler Tumor-Chirurgie
1.400 Menschen erliegen in Südtirol Jahr für Jahr einem Krebsleiden. Um diese Zahl zu senken, führt das Land
nun ein Zertifizierungssystem für die onkologische Chirurgie ein.
Bestes Mittel
gegen Hautalterung
ist Bewegung
Die wahren Probleme der Haut-
alterung liegen tief, nämlich in der
Dermis und Subcutis. Cremes
gegen Falten und Cellulite können
aber nur die äußere Hornschicht
geschmeidig halten. Sie dringen in
diese tiefen Schichten gar nicht
vor, wo Netze aus Kollagenfasern
für Spannkraft sorgen und die
Blutgefäße die nachwachsenden
Hautzellen mit Sauerstoff versor-
gen. Darum ist letztendlich nur
die körperliche Betätigung stark
genug, um gut durchblutet zu
werden und neue Blutgefäße
„sprießen“ zu lassen.
Bewegung regt die Durchblu-
tung an und die Blutgefäße
versorgen die Hautzellen mit
Sauerstoff.
Chirur-
gische
Ein-
griffe
werden
künftig
an den
Spitälern
Bozen,
Brixen,
Meran
und
Bruneck
durch-
geführt.
Foto:
LPA/J.
Pernter