Seite 26 - VP_2012_09

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Tausende von Frauen holten sich
auch Informationen bei Informati-
ons- und Beratungsstellen, über 100
Frauen wurden mit ihren Kindern in
den Frauenhäusern und geschützten
Wohnungen aufgenommen.
„Diese Daten sind eine traurige
Bestätigung für die Aktualität des
Themas“, so die Vertreterinnen der
fünf Frauenhäuser, die nun eine neue
Broschüre der Frauenhausdienste
vorstellten. Das Heft informiert über
typische Gewaltsituationen, denen
Frauen ausgesetzt sein können.
Zudem enthält sie die kostenlosen
grünen Nummern aller Frauenhäuser
und Kontaktstellen für Frauen, die
Unterstützung und Beratung suchen.
„Wir wollen mit der Broschüre be-
troffene Frauen erreichen, dass sie
aus dem Deckmantel des Schwei-
gens heraustreten, Schuld- und
Schamgefühle abschütteln und sich
an uns wenden", so Sigrid Pisanu
vom Frauenhaus Meran und Barbara
Wielander vom Frauenhaus. 
Gefährliches Heim
Dass Frauen im eigenen Heim am
gefährlichsten leben, darauf wies
Landesrat Richard Theiner hin: „Bei
drei von vier Frauen, die sich an die
Frauenhäuser in Südtirol wenden,
ist der Angreifer der eigene Mann
oder Lebensgefährte bzw. der Ex-
Mann.“ Nur in sehr seltenen Fällen
kommt der Täter nicht aus dem
engen Familienkreis. Die Gewalt
verursache nicht nur enormes
menschliches Leid, sondern auch
hohe finanzielle und gesellschaftli-
che Kosten, wie Kosten für Polizei,
Gerichtswesen, Gesundheitsein-
richtungen, Sozialdienste, gesund-
heitliche Nachbehandlungen und
psychologische Beratungen. 
Die Broschüre ist im Landesamt
für Familie, Frau und Jugend in
Bozen, Gamperstraße 1, unter Tel.
0471 418230 erhältlich, auch im
Netz unter www.provinz.bz.it/sozi-
alwesen.
Infos für Ihr Wohlbefinden
Wie lange muss man auf
nicht-dringliche medizi-
nische Behandlungen in
den Südtiroler Kranken-
häusern warten?
Landeshauptmann
Luis
Durnwalder
: „Das Land will das
Vormerksystem an Südtirols Kran-
kenhäusern nun so anpassen, dass
die Patienten in einem annehmba-
ren Zeitraum ihre nicht-dringlichen
ärztlichen Behandlungen in An-
spruch nehmen können. Diesen
Zeitraum haben wir mit 60 Tagen
definiert. Wenn es nicht möglich
ist, diesen Zeitraum einzuhalten,
haben die Patienten Anspruch auf
einen Zuschuss für die Behandlung
bei einem privaten Facharzt. Bereits
seit einiger Zeit kann im Internet
auf der Homepage der Gesund-
heitsbezirke ein Verzeichnis mit den
Vormerkzeiten eingesehen werden.
Darin sind alle Vormerkzeiten auf-
gelistet, die länger als 60 Tage
dauern. Das Verzeichnis wird mo-
natlich aktualisiert. Wenn künftig
im eigenen Gesundheitsbezirk die
Wartezeit in allen Einrichtungen,
also neben den Fachambulanzen in
den Krankenhäusern auch in den
Sprengeln, überschritten ist und
auch in den Fachambulanzen
zweier angrenzender Gesundheits-
bezirke länger als zwei Monate auf
die Behandlung gewartet werden
muss, dann wird die Behandlung
durch einen privat tätigen Facharzt
bezuschusst. Grundsätzlich gilt,
dass für einen Zuschuss ein Betrag
von mindestens 50 € in Rechnung
gestellt werden muss. Pro Rech-
nung werden dann 50 € vergütet.
Für die Fachrichtungen mit so ge-
nanntem direkten Zugang wie
Frauenheilkunde, Kinderheilkunde,
Psychiatrie und die optometri-
schen Leistungen der Augenheil-
kunde wird dieser Beitrag nur ein-
malig je Fachrichtung, Kalenderjahr
und Person vergütet.“
Dennoch gibt es Symptome, die
am ehesten auf einen Herzinfarkt
hinweisen. Verdächtig sind: „Brust-
schmerzen, die einen brennenden
Charakter haben oder so, als wenn
ein Stein auf dem Brustkorb läge
oder ein Ring um den Brustkorb ge-
schnürt oder auch der Hals zuge-
schnürt würde“, informiert Prim.
Univ.-Prof. Dr. Peter Lechleitner vom
BKH Lienz. Manchmal können die
Schmerzen laut dem Mediziner in
die Innenseite des linken Armes
oder auch in beide Arme ausstrah-
len oder es kann sich so anfühlen,
als wenn beide Arme einfach sehr
schwer wären, ohne dass erhebli-
che Brustschmerzen auftreten.
„Das begleitende Auftreten von
Übelkeit und Brechreiz oder allen-
falls Erbrechen ist auch immer eine
verdächtige Situation.“
Vorboten
Wenn herzinfarktverdächtige Be-
schwerden auftreten, ist so rasch
wie möglich ein Arzt aufzusuchen.
„Vorboten für einen Herzinfarkt
können kurz dauernde Beschwer-
den sein, die vor allem am Beginn
nur unter Belastung auftreten.Wie
Druckgefühl oder Brennen hinter
dem Brustbein, welche nach Nach-
lassen der Belastung wieder ver-
schwinden.“ Auch unter emotio-
nalem Stress können sich laut
Lechleitner solche Beschwerden
entwickeln. In diesem Fall sollte
ebenso rasch ein Arzt aufgesucht
werden, damit er am Betroffenen
Belastungstests durchführen kann. 
Um einen Herzinfarkt zu vermei-
den, sollte man unbedingt auf den
eigenen Lebensstil achten. Herzri-
sikofaktoren sind unter anderem:
Rauchen, hohe Blutfette, hoher
Blutdruck, hoher Blutzucker, Über-
gewicht sowie eine gewisse Veran-
lagung.
Symptome eines Herzinfarktes
nicht immer klar
Der Herzinfarkt ist immer noch Todesursache Nummer eins. „Aber nicht immer sind die Symptome ganz
eindeutig. Und je älter die Menschen werden, umso untypischer sind die Krankheitszeichen!
Erste Hilfe bei
Schnupfen
Wenn es in der Nase beißt und
juckt, dann können Kamillen-
dampfbäder gut helfen. Denn die
pflanzlichen Inhaltstoffe wirken
entzündungshemmend. 
Auch
Dampfinhalationen mit ätherischen
Ölen aus Eukalyptus und Menthol
erleichtern das Atmen.Während des
S c h l a f e n s
können auch
die Dämpfe
einer Zwiebel
gute Dienste
leisten. Dafür
einen kleinen
Teller 
mit
klein gehackten Zwiebeln in der
Nähe des Bettes aufstellen. Wenn
die Nase gar nicht mehr frei wird,
dann hilft ein Nasenspray. Zuckerl
mit frischer Minze sollte man eben-
falls in der Tasche haben. Sie er-
leichtern das Durchatmen ebenfalls.
Herzinfarkt ist immer noch die
Todesursache Nummer eins.
LR Theiner und
die Amtsdirekto-
rin Petra Frei,
Sigrid Pisanu vom
Frauenhaus
Meran und Bar-
bara Wielander
vom Frauenhaus
Brixen mit der
Broschüre „Du
kannst es
ändern“.
Foto: cis/pixelio 
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
DEZEMBER 2012/JÄNNER 2013
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Wichtige Infos bei Gewalt
Frauen sind nicht nur körperlicher Gewalt ausgesetzt, auch wirt-
schaftliche und psychische Gewalt spielen eine immer größere Rolle:
Über 650 Frauen wandten sich im Vorjahr an die Gewaltzentren Süd-
tirol – über 400 davon zum ersten Mal. Eine neue Broschüre „Du
kannst es ändern“ soll wichtige Ratschläge geben.