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OBERKÄRNTNER
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27. AUGUST 2010
CHRONIK
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Für Kopfschütteln sorgte in
Kärntens Politlandschaft der
Vorschlag von Nationalratsprä-
sidentin Dr. Barbara Prammer,
Anfang dieser Woche, dass man
die Bezirkshauptmannschaften
im Zuge der Verwaltungsreform
einsparen könnte. Für Landes-
hauptmann Gerhard Dörfler ein
Ding der Unmöglichkeit und in
keinster Weise akzeptabel. „Na-
tionalratspräsidentin Prammer
kann nicht einfach so von einer
Wegrationalisierung einer wich-
tigen Verwaltungseinheit in den
Bezirken sprechen. Sie verunsi-
chert mit einem derartigen Vor-
gehen nicht nur die Bevölkerung,
sondern auch tausende Beschäf-
tigte in den Bezirkshauptmann-
schaften“, kritisierte Dörfler am
Dienstag, 24. August.
Realitätsfremd
Dörfler unterstellt Prammer,
dass sie mit diesem Vorschlag
beweise, dass sie nicht viel über
die Bedürfnisse der ländlichen
Bevölkerung wisse. Bereits jetzt
seien Wege zu Ämtern für viele
Menschen aus entlegenen Tälern
lang und beschwerlich. „Wenn
man diese regionalen Service-
stellen in den Bezirken nun auch
noch wegrationalisiert, wür-
de den Menschen, die im länd-
lichen Raum leben, der Zugang
zu Ämtern verwehrt. Dies darf
es in einem Staat wie Österreich
nicht geben“, betont Dörfler.
Mit einem Streichen oder ei-
ner Reduktion der Bezirkshaupt-
mannschaften würde man die
ländliche Bevölkerung gegen-
über jener in der Stadt als Men-
schen zweiter Klasse behandeln.
Stopp der
Schließungswelle
Wie wichtig die Bezirkshaupt-
mannschaften auch als Arbeit-
geber sind, zeigt sich im Fall Her-
magor, wo von einer Schließung
knapp hundert Arbeitsplätze be-
troffen wären. Und das, wo die
karnische Region im Grenzge-
biet zu Italien ohnehin von einer
starken Abwanderung betroffen
ist. „Diese Arbeitsplatzzerstörung
kommt für mich absolut nicht in
Frage“, verspricht der Landes-
hauptmann. „Es kann nicht sein,
dass nach der Schließungslawi-
ne vieler Postämter und Polizei-
inspektionen weitere Arbeitsplät-
ze der öffentlichen Einrichtungen
in den ländlichen Regionen aus-
radiert werden.“ Auch Landes-
rat Dr. Josef Martinz spricht sich
vehement gegen eine Schließung
der Bezirkshauptmannschaften
aus. „Die Forderung von Natio-
nalratspräsidentin Barbara Pram-
mer ist eine Kampfansage gegen
die Erhaltung der ländlichen Re-
gionen“, wettert der Landespar-
teiobmann der ÖVP. Zwar halte
auch er eine Reform der poli-
tischen Verwaltung in den Regi-
onen für notwendig, dabei denke
Martinz jedoch an eine effektivere
Verteilung der behördlichen Auf-
gaben zwischen Bezirkshaupt-
mannschaften und Gemeinden.
Gemeindeämter und Bezirks-
hauptmannschaften müssen aber
als Bürger-Service-Einrichtungen
gesichert bleiben, so Martinz.
Kärnten ist gegen
Schließung der Bezirks-
hauptmannschaften
Auf wenig Gegenliebe stieß diese Woche der Vorschlag
von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, wonach
man die Bezirkshauptmannschaften einsparen könnte.
Sowohl Landeshauptmann Gerhard Dörfler als auch
Landesrat Dr. Josef Martinz betonten, dass diese Ser-
vicestellen in den Bezirken erhalten bleiben müssen, da
es sich dabei um wichtige Arbeits- und Servicestellen im
ländlichen Raum handle.
In der Bezirkshauptmannschaft Hermagor wären von einer Schließung rund 100 Arbeitsplätze betroffen.
Fotos: bele
LH Gerhard
Dörfler:
„Schluss
mit der
Schließungs-
lawine.“