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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
27. AUGUST 2010
CHRONIK
82723
Die Sturmkatastrophe Paula,
die andauernde Hitze und das
unwegsame Gelände in Ober-
kärnten verursachen derzeit den
wohl stärksten Borkenkäferbe-
fall, den die Forstwirte jemals
hinnehmen mussten. Mit bis
zu 100.000 Festmetern Schad-
holz rechnet man nach den Er-
hebungen. Bisher hatte man
im Bezirk Spittal mit 8.000 bis
10.000 Festmeter Borkenkäfer-
Holz zu rechnen.
Im aktuellen Fall geht es aber
nicht nur um Holz, das am Bo-
den liegt. „Die Lage ist drama-
tisch. Die Bestände schauen
meist gesund aus, sind durch den
Sturm jedoch im Stamm oder in
der Wurzel angeschlagen und
damit das beste Fressen für den
Borkenkäfer“, beschreibt Forst-
landesrat Dr. Josef Martinz die
Situation. Der wirtschaftliche
Schaden ist daher noch nicht ab-
sehbar.
Experten sind gefordert
Jetzt wird mit Experten ge-
meinsam eine Lösung erarbeitet,
um die weitere Ausbreitung des
Borkenkäfers
einzudämmen.
„Wir brauchen auf jeden Fall
das Personal, um die Bauern zu
beraten und die betroffenen Be-
reiche zu schlägern“, so Mar-
tinz. Außerdem müsse man rund
zwei Millionen Euro aufbrin-
gen, um die Borkenkäferplage
zu beseitigen. Auch die Wald-
besitzer sind gefordert. Immer-
hin gilt es jetzt nahezu Baum für
Baum zu beobachten. „Wir wer-
den Mittel umschichten. Schon
im Zuge der Paula-Katastrophe
wurden vorausschauend Mittel
für den Borkenkäfer-Befall re-
serviert. Ich appelliere aber an
die Bauern, ihrer Bewirtschaf-
tungspflicht nachzukommen“,
erklärt Martinz. Besonders im
Mölltal im Raum von Obervel-
lach, im Lieser- und Maltatal,
wo aufgrund extremer Hangnei-
gungen eine Bringung nur mit
dem Hubschrauber oder mit
dem Seil möglich ist, befinden
sich die meisten Käfer-Flächen.
50 Mio Euro Schaden
Ganz unvorbereitet trifft die
Situation die Beteiligten jedoch
nicht. Nach der Sturmkatastro-
phe Paula im Jänner 2008, dem
schneereichen Winter 2009 und
der extremen Hitze im Sommer
war man sich der Bedrohung
durch den Borkenkäfer durch-
aus bewusst.
Seit 1972 wurden in Kärnten
rund 2,4 Millionen Festmeter
Schadholz gezählt, was einem
wirtschaftlichen Schaden von
rund 50 Millionen Euro ent-
spricht. Die Ursachen liegen in
den Witterungsextremen, der
Holzmarktsituation, der Besitz-
struktur und auch der Vernach-
lässigung der Waldhygiene. „Des-
halb unterstützen wir auch alle
Maßnahmen zur Bewirtschaf-
tung von Seiten des Forstrefe-
rates, weil nur ein bewirtschaf-
teter Wald auch seine Funk-
tionen erhalten kann“, weist
Martinz hin.
Oberkärnten droht ein
dramatischer Borkenkäferbefall
Dem Bezirk Spittal droht eine riesige Borkenkäferplage. Laut ersten Schätzungen
müssen die Forstwirte mit bis zu 100.000 Festmetern Schadholz rechnen. Vor allem
die Wälder des Möll-, Lieser- und Maltatals sind von einem Befall des Schädlings
betroffen. Landesrat Dr. Josef Martinz arbeitet nach einem Lokalaugenschein am
Dienstag, 24. August, mit Experten an einer Lösung.
Rund 100.000 Festmeter Schadholz sind heuer von der Käferplage betroffen.
Fotos: bele
LR Martinz:
„Die Lage ist
dramatisch.“
Notrufnummern
Euro-Notruf:
112
Feuerwehr:
122
Polizei:
133
Rettung:
144
Bergrettung:
140
Wasserrettung:
130
Ärztefunkdienst:
141
ÖAMTC:
120
ARBÖ:
123
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