Seite 24 - VO 2009 09

Basic HTML-Version

24
OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
27. FEBER 2009
CHRONIK
9.000 Kilometer umfasst das
sogenannte ländliche Wege-
netz. Gemeint sind die Straßen
und Wege in den Tälern und Ge-
meinden, die jeder braucht, um
in die Arbeit, in die Schule oder
zum Arzt zu kommen. 9.000
Kilometer, das ist eine Stre-
cke vom Großglockner bis an
die Südspitze des afrikanischen
Kontinents. Derzeit müssen die
Anrainer bei Sanierungen und
Bauten mitzahlen. Mit dieser
Ungerechtigkeit will LR Josef
Martinz aufräumen. „Wer in der
Stadt wohnt, muss sich bei Stra-
ßenbauten auch nicht finanziell
beteiligen. Warum soll also je-
mand in Oberkärnten in seine
Tasche greifen müssen, wenn
eine Straße, die für alle da ist,
errichtet oder saniert wird“, er-
klärt Martinz. Für ihn ist klar:
Auch Straßen und Wege in den
Tälern und Gemeinden müssen
zu 100 % von der öffentlichen
Hand finanziert werden. „Wir
hatten schon Straßenbauten, da
mussten die Anrainer mehre-
re tausend Euro berappen. Das
geht an Existenzen!“, berichtet
Martinz.
Das ländliche Wegenetz um-
fasst 75 % des gesamten Kärnt-
ner Straßennetzes inklusive Au-
tobahnen. Jährlich werden 20
Mio. Euro in Sanierungen und
Ausbauten investiert. Über 2
Mio. Euro davon müssen jetzt
noch die Anrainer mitzahlen.
„Weg mit dieser Belastung. Ge-
rade für die Menschen im länd-
lichen Raum müssen wir Entla-
stung schaffen, um auch die Ab-
wanderung aus den Tälern zu
stoppen“, so Martinz. Die jähr-
lichen Investitionen in den Stra-
ßenbau sichern rund 300 Ar-
beitsplätze in der Kärntner Bau-
wirtschaft. So sind ca. 50 kleine
und mittlere Unternehmen in
Kärnten auf den Wegebau in den
Tälern und Gemeinden spezia-
lisiert. „Ohne diesen Wegebau
gibt es keine Bewirtschaftung
der Almen und Schigebiete und
keine funktionierende Forstwirt-
schaft. Ohne Wegebau in den
Berggebieten auch keinWander-
tourismus. AmWegebau hängen
also mehrere Wirtschaftszweige
und viele Arbeitsplätze“, hält
Martinz fest. In den letzten Jah-
ren wurden über 250 Straßen
und Wege in Kärnten neu ge-
baut, saniert oder ausgebaut.
Straße auf die
Millstätter Alm eröffnet
„Kärnten erhält jedes Jahr
85 Mio. Euro von der EU.
Diese Mittel fließen auch in
den Ausbau und die Erhaltung
der Strukturen des ländlichen
Raumes. Damit können wir
Wege bauen“, sagt LR Josef
Martinz anlässlich der Eröff-
nung der neuen Straße auf
die Millstätter Alm im Herbst
2008. Sie ist für Familien, auch
mit Kinderwagen, bestens ge-
eignet. „Die Millstätter Alm ist
im Sommer wie im Winter Er-
holungsraum und Wirtschafts-
raum in einem. Für unsere Gä-
ste musste die Straße sicherer
werden und für die Bewirt-
schaftung der Alm musste sie
befestigt werden“, so Martinz.
3,3Kilometer lang ist das wich-
tige Straßenstück Tschierweg -
Öttern – Schwaigerschaft, das
ausgebaut und saniert wur-
de. Viele Teilbereiche waren
schon desolat, neue Stützmau-
ern mussten errichtet werden
und die vielen Kurven auf die
Alm hinauf wurden wesentlich
sicherer. Die Investitionssum-
me beträgt 910.000 Euro, wo-
bei LR Josef Martinz über das
ländliche Wegenetz eine För-
derung von fast 64 % ermög-
lichte.
Zwei neue Straßen im
Drautal
Eine neue Straße führt seit
Herbst von Bruggen nach
Kalch in der Gemeinde Grei-
fenburg im Drautal. In beson-
ders schwierigem Gelände,
wo die Anrainer immer mit
Hangrutschungen konfrontiert
waren, wurde die alte desolate
Straße völlig abgetragen und
der Unterbau erneuert. „Für
die Anrainer, die Arbeitnehmer
im Sägewerk Ebenberger und
Urlauber, die auf die Alm wol-
len, musste die Straße sicherer
und für die Holztransporte
musste sie verbreitert extra be-
festigt werden“, so Martinz.
Knapp zwei Kilometer lang
ist das wichtige Straßenstück
von Bruggen
n a c h
Kalch, das ausgebaut und sa-
niert wurde. Die Investitions-
summe beträgt 320.000 Euro,
wobei LR Josef Martinz über
das ländliche Wegenetz eine
Förderung von fast 70 % er-
möglichte.
In Lind wurde die Forststra-
ße von Oberallach zum sog.
Niesl im Herbst für den Ver-
kehr frei gegeben. 244 Hek-
tar Almfläche und 378 Hektar
Wald werden von den Bauern
über diesen neuen Weg bewirt-
schaftet und in Stand gehalten.
Nach modernsten
technischen Er-
k e n n t n i s s e n
wurden die er-
sten 500 Meter
der insgesamt
1,9 Kilometer
langen Stra-
ße asphaltiert.
Der restliche
Weg
erhielt
eine zeitge-
mäße Wass-
erführung, die
Kurvenradi -
en
wurden
e n t s c h ä r f t
und die Bö-
schungen ge-
sichert.
Weg mit den Anrainer-Kosten für Straßen
und Wege in den Tälern und Gemeinden
„Straßen, die in den Tälern und Gemeinden von jedem benutzt werden können, sollen auch zu 100 % von
der öffentlichen Hand finanziert werden“, sagt LR Josef Martinz.
PR-Bericht: 74173