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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
13. JULI 2007
CHRONIK
Den Auftakt zu den ersten Le-
sachtaler Kräuterfeiertagen bil-
dete eine Vortragsveranstaltung
der weitgereisten Bauerngärten-
Spezialisten Dr. Brigitte Vogl-
Lukasser aus Assling. Diese er-
zählte allerhand Interessantes
über Nutzung und Gebräuche
in den Gärten so ferner Länder
wie Guatemala, Mexiko oder
Kuba.
Am Sonntag bildete dann
ein „Marktplatz der Natur- und
Kräuterideen“ den Höhepunkt
der Veranstaltung. Informations-
und Verkaufsstände verschiede-
ner Initiativen boten nicht nur
eine große Vielfalt an regiona-
len Produkten, sondern auch
viel Wissenswertes. Eine Reihe
kulinarischer „Kräuter-Schman-
kerln“, darunter z. B. selbstge-
machte Säfte, Brennessel- und
Wildkräutersuppe, in Wildkräu-
tern marinierter Schafskäse vom
Jöhrerhof oder Raritäten wie ein
„Fichtenspitzen-Pesto“, sorgten
für das leibliche Wohl.
Umrahmt wurde das Fest mit
einem Frühschoppenkonzert der
kleinen Blasmusik-Besetzung
der Trachtenkapelle Liesing.
Kräuterführungen und ein Kin-
derprogramm rundeten die Ver-
anstaltung ab.
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Die 67-jährige Erika Pich-
ler ist bekannt für die
„Glockner“-Blüte. Kürzlich
erschien ihr neues Buch
„Noreia-Blüten-Essenzen
– stärken und behüten mit
den Gaben der Natur“! Die
Lehrhebamme ist seit Jah-
ren tief mit dem Mölltal
verbunden, und das ob-
wohl ihr berufliches Be-
tätigungsfeld
jahrelang
in Deutschland lag. Ver-
bunden mit Österreichs
höchstem Berg, wurde
auch dieses Interview
im „Glocknerhaus“ auf
2.132 m Seehöhe geführt.
OVT: Frau Pichler, was sind
die „Noreia-Blüten-Essenzen“?
Erika Pichler:
Die Essenzen
werden von der lebenden Blume
direkt am Standort genommen
und niemals gepflückt. Keine
Blume stirbt wegen einer Essenz!
Mit Hilfe Gottes gewinne ich
dann die Essenzen von den Berg-
blumen, die sich auf den Hoch-
almen der Südhänge der Hohen
Tauern, der Einflusssphäre des
Großglockners befinden. Der
Name selbst bezieht sich auf das
einstige Königreich Noricum.
Wie erfolgt die Anwendung
der Blüten?
Zumeist werden sie äußerlich
in Form von Sprays, Körper-
Ölen, Aromalampen und in der
Bade-Kosmetik angewandt. So
umgibt uns die wirkungsvolle
Essenz sprichwörtlich. Gerade
in der Altenpflege und Hospiz
bieten sich die zahlreichen Ver-
wendungsarten bestens an.
Wie kamen Sie auf diese
Idee?
Die Idee hatte ich 1982 in Ber-
lin. Durch die TherapeutinMecht-
hild Scheffer stieß ich damals auf
die Bachblüten und wurde auf
die Essenzen die so kraftvoll sind
und so viel Balance schenken,
aufmerksam. Fortan ließ mich der
Gedanke daran nicht mehr los und
ich begann, neben meinem Beruf,
mir diesbezüglich vermehrt Wis-
sen anzueignen.
Ist Ihnen auch die Zusam-
menarbeit mit Ärzten wichtig?
Ich kann wirklich auf eine gute
Zusammenarbeit mit der Ärzte-
schaft verweisen. Ich kenne als
gelernte Hebamme die Grenzen
zwischen dem Arzt und mir sehr
gut. Andererseits ist besonders
die Zusammenarbeit im ärztli-
chen, geburtshilflichen Bereich
sehr intensiv und befriedigend.
Wie sehr hat Sie das Mölltal
geprägt?
Ich bin zwar in Klagenfurt ge-
boren, doch seit meiner Kindheit
lebte ich mit meiner Mutter und
Schwester auf einem Bauernhof
im Mölltal. Ab 1943 verbrachte
ich jeden Sommer in der Jagdhüt-
te meiner Großeltern in Laas, wo
mein Großvater seinerzeit Schul-
leiter war und zwischen 50 bis
70 Kinder in den Klassen hatte!
Diese Zeit bezeichne ich gerne
als „Freude meiner Jugend“. Da-
nach war ich 31 Jahre als Hebam-
me in Deutschland tätig, bis ich
1994 wieder zur Pendlerin wur-
de. Seit 1997 lebe und arbeite ich
im Paradies Heiligenblut.
Was ist Ihr liebstes Hobby?
Der Großglockner ist mein
Hobby. Seine Früh- und Abend-
stimmungen, vor allem wenn
keine Autos mehr lärmen – da
kann ich ihn so richtig „anhim-
meln“!
Was ist Ihr größter Wunsch?
So einen richtigen Almsom-
mer auf einer Berghütten zu ge-
nießen. Vom Frühjahr wenn der
Schnee schmilzt, bis zum ers-
ten Schneefall im Herbst, ohne
auch nur einmal ins Tal kom-
men zu müssen.
Bei ihr stirbt keine Blume
wegen einer Essenz
.
Diese Woche:
Erika Pichler
(Heiligenblut)
Bergfrau & Hebamme
Sternzeichen:
Zwilling
Vorbild:
Hildegard
von Bingen
Erlernter Beruf:
Hebamme
Lieblingsessen:
Eierschwammerl mit Salzkartoffel
Lesachtaler Kräuter lockten
die Massen
Am 16. und 17. Juni fanden die ersten Lesachtaler Kräuterfeiertage beim Mühlen-
stüberl in Obergail statt. Viele Besucher kamen, um den 1. Geburtstag des neu
gegründeten Vereins „Natur- & Kräuterwerkstatt Lesachtal“ zu feiern.
An den Ständen gab es köstliche Produkte aus Kräutern.
Fanclub für
Wasserskisportler
Am 24. Juni startete der
Fanclub „Imi Egger“ seine
Aktivitäten. Der Club wur-
de gegründet um Wasserski-
sportler Immanuel Egger zu
unterstützen.Mit Solidaritäts-
beiträgen wird „Imi“ zukünf-
tig sicher kräftig unterstützt.
Auch die Gemeinschaft soll
mit der Gründung des Fan-
clubs gefördert werden. Dies
bewies man gleich beim Auf-
takt mit einer Raftingtour im
Mölltal.