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Winklern, am westlichen
Ende Kärntens gelegen,
war schon immer ein stra-
tegisch wichtiger Punkt. Ein
Wahrzeichen hat die jahr-
hundertelange Geschichte
der Gemeinde überdau-
ert – der Mautturm. Keine
Frage also, dass er sogar
das Winklerner Gemeinde-
wappen ziert.
Aus Bruch- und Mauerstei-
nen erbaut ragt der Mautturm
bereits seit dem 14. Jahrhun-
dert über die Mölltaler Gemein-
de. Damals wurde er erstmals
urkundlich erwähnt. Seine Ur-
sprünge dürften aber noch bis
in die Antike zurückreichen, es
wird vermutet, dass bereits die
Römer die strategisch wichtige
Lage Winklerns erkannt haben.
Der Ort liegt nämlich am Möll-
Knie sowie am Iselsberg – also
direkt an der wichtigen Stra-
ße vom Drautal und Agun-
tum (bei Lienz) in das Goldbau-
gebiet der Hohen Tauern und
über den Saumpfad in das Land
Salzburg. Zur Sicherung dieser
Straße dürfte also bereits lan-
ge vor der erstmaligen urkund-
lichen Erwähnung des Turmes
ein Wachturm errichtet worden
sein.
Durch diese Lage erlangte
Winklern dann später, im Mit-
telalter, als Hebestelle für Zölle
und Mauten Bedeutung. Der ei-
gentliche Mautturm stammt aus
der Spätromantik beziehungs-
weise aus der Frühgotik. Im
Laufe seiner Geschichte war er
hauptsächlich Getreidespeicher
und Wohnturm.
In den letzten Jahren des 20.
Jahrhunderts stand der Turm
leer und, so sagt man heute in
Winklern, „bröckelte vor sich
hin“. Doch im Zuge der Kärnt-
ner Landesausstellung „wasser.
gold“ im oberen Mölltal im Jahr
2004 hauchte man dem Turm
neues Leben ein. Der Turm
wurde
reno-
viert, außerdem
ziert ihn seitdem
eine Holz-Stahl-
Konstruktion – sym-
bolisch für den „Tauern-
wurm“, der sich um das Gebäu-
de schlängelt. Heute herrscht
wieder Leben in dem jahrhun-
dertealten Gebäude. So fin-
det man noch bis Oktober eine
Kristallausstellung in seinem
Inneren. Sogar für Hochzeiten
mit besonderem Flair kann man
die Turmstube hoch über Wink-
lern buchen. Im heurigen Som-
mer gibt es außerdem eine Neu-
auflage der Initiative „Kultur im
Turm“. Lesungen, Filmvorfüh-
rungen oder Vorträge werden
Kulturinteressierte wie schon
im Vorjahr in den Mautturm lo-
cken.
Von Peter Lindner
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Winklern
Vom Wachturm zum Kulturzentrum
Einwohner:
1.137
Fläche:
37,38 km2
Mittlere Seehöhe:
966 m
Bürgermeister:
Hermann
Seebacher
Ortsteile:
Langang, Namlach,
Penzelberg, Reintal, Stein,
Winklern, Zwischenbergen
Häufige Namen:
Fercher,
Liebhart, Maier, Thaler, Stei-
ner
Internationales Chorfestival in Lienz
Der Osttiroler Lehrerchor feiert am 26. und 27. Mai in Lienz sein zehnjähriges Bestands-
jubiläum. Dazu wurden Chöre aus dem In- und Ausland eingeladen.
Teilnehmende Chöre
beim Altstadtsingen:
Helikon Chor „Keszthely“
aus Ungarn
Vocale ensemble
„Samoborke“ aus Kroatien
„Papa Singers“ aus München
Bezirkslehrerchor
Horn aus NÖ
Singkreis Dölsach
MGV Virgen
Singkreis Leisach
Osttiroler Lehrerchor
Teilnehmende Chöre
am Samstag
Helikon Chor „Keszthely“
aus Ungarn
Männerchor „Tabor Lokev“
aus Slowenien
Vocal ensemble „Samoborke“
aus Kroatien
„Coro s. Ignazio“
aus Italien (Görz)
Männerchor Neustift
aus Südtirol
„Papa Singers“ aus München
Bezirkslehrerchor Horn
aus NÖ
Singgemeinschaft Kötschach
Mauthen
Stadtchor Ferlach
Osttiroler Lehrerchor
Der Osttiroler
Lehrerchor wurde
1996 gegründet
und besteht aus
36 Lehrern aus Ost-
tiroler Pflicht- und
Höheren Schulen.
Chorleiter: OSR
Siegfried Pedarnig
Obfrau: Dir. Sigrid
Troger (ganz
rechts).
Programm:
Freitag, 26. Mai, 17 Uhr:
„Altstadtsingen“. Die teilneh-
menden Chöre ziehen singend
vom Hauptplatz über die Rosen-
gasse zum Stadtmarkt. Nach dem
Muster eines „Kranzlsingens“
werden die Sängerinnen und
Sänger an verschiedenen Plätzen
bewirtet. Über der Innenstadt
wird sich am Freitagabend eine
einzigartige Klangwolke erheben.
20.30 Uhr:
Offizieller Empfang,
auf Schloss Bruck durch den
Bürgermeister der Stadt Lienz
Dr. Johannes Hibler. Die Chöre
stellen sich mit je zwei Liedern
vor. Musikalische Umrahmung
durch die „Hi und Do“ Musik.
Samstag, 27. Mai, ab 17 Uhr:
„Chorsession“ im Lienzer Stadt-
saal und „Offenes Singen“ im
Klostergarten. Von
17 bis 21 Uhr
treten die einzelnen Gesangsgrup-
pen im Lienzer Stadtsaal auf.
Jeder Chor hat 20 Minuten
Zeit, sein musikalisches Können
zu präsentieren. In den kurzen
Pausen zwischen den einzelnen
Chordarbietungen können die
Besucher vom Stadtsaal in den
Klostergarten wechseln und um-
gekehrt, denn bereits ab 16 Uhr
gibt es die Möglichkeit, sich
im angrenzenden Klostergarten
zu stärken. Die Sänger des
MGV Matrei bewirten
die Gäste mit Kuchen, Speisen
und Getränken.
21 Uhr:
Festakt
im Stadtsaal mit Kurzauftritten
aller Chöre und Überreichung der
Gastgeschenke. Das Osttiroler
Saxophonquintett sorgt zusätzlich
für musikalische Abwechslung.
Sprecher:
Dir. Ludwig Pedarnig.
Eintritt am Samstag
inkl. Be-
grüßungsgetränk 10 €, Jugend-
liche 7 €, Kinder bis 14 Jahre
frei.
Am
Sonntag, 28. Mai,
um-
rahmen einige Chöre in verschie-
denen Pfarrkirchen musikalisch
den Gottesdienst. (Info und Liste
der teilnehmenden Chöre folgt).