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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
28. APRIL 2006
CHRONIK
Am Dienstag, 2. Mai, startet
in Spittal der Tempo 160 km/h
Versuch auf einem Teilstück der
Tauernautobahn. Doch auch nach
dem Versprechen von Minis-
ter Gorbach, Verkehrssünder auf
diesem Teilstück rigoros zu be-
strafen, stößt dieses Projekt bei
zahlreichen Oberkärntnern noch
immer auf wenig Gegenliebe.
An die Spitze der Gegner
stellte sich auch Spittals Bürger-
meister Gerhard Köfer. Der „ge-
lernte“ Polizist appellierte im-
mer wieder „an die Vernunft der
Verantwortlichen des 160-Ver-
suchs“ auf der Tauernautobahn
zwischen Spittal und Paternion.
Für Köfer und die anderen Pro-
jektgegner ist die Strecke für
ein „160-Risiko“ völlig unge-
eignet. „Wenn Gorbach diesen
Wahnsinn wider besseres Wis-
sen durch Warnungen von Ex-
perten durchdrückt, wird dieser
auch persönlich für eventuelle
Personenschäden zu haften ha-
ben“, verlangt Gerard Köfer.
Letzte Warnung
Als Sprecher der überpartei-
lichen Plattform „Gegen Tem-
po 160 auf Autobahnen“ fixierte
der Spittaler Bürgermeister für
den Fall, dass Gorbach den Test-
versuch trotz massivster Beden-
ken und Warnungen am 2. Mai
starten will, am Montag, 24.
April, bei der BH Spittal eine
Totalsperre der Tauernautobahn
am 21. Mai.
Köfer: „Eine letzte Warnung
an Gorbach, eine Warnung, die
er nicht wieder einfach vom
Tisch fegen sollte. Sieben Tote
und 130 Verletzte auf diesem
gefährlichen, nur zweispurigen
Abschnitt, gespickt mit War-
nungen vor Schleudergefahr
und Wildwechsel, sprechen eine
deutliche Sprache.“
7 Mio. für 70 Tage
Auch die Kosten sind für Kö-
fer ein schwerwiegendes Ar-
gument gegen diesen Versuch.
„Für die geplanten 70 Tage
dieses
Tempo-160-Versuchs
muss der Steuerzahler satte sie-
ben Millionen Euro bezahlen“,
schüttelt Spittals Bürgermeister
verständnislos den Kopf. „Wäh-
rend im Salzburger Bereich der
Tauernautobahn 100 km/h vor-
geschrieben sind, darf in Ober-
kärnten auf einer nicht geeigne-
ten Strecke, wie sonst nirgends
in Österreich, offiziell mit 160
km/h dahingerast werden – die
Kärntner Bevölkerung ist Minis-
ter Gorbach scheinbar weniger
wert als der Rest von Österreich.
Hier werden schwere Unfäl-
le und stärkere Belastung durch
Lärm und Feinstaub locker in
Kauf genommen.“
Sieben Tote sollten Gorbach
eine Warnung sein
Spittals Bürgermeister Gerhard Köfer hält die Kärntner 160-Teststrecke auch noch
kurz vor dem Start des Projekts am 2. Mai für gefährlich und ungeeignet. Zum einen
wegen der Beschaffenheit der Strecke und wegen der Kosten für den Steuerzahler,
und zum anderen wegen der Statistik: Sieben Tote und 130 Verletzte sollten Gorbach
laut Köfer eine letzte Warnung sein.
Bgm. Gerhard Köfer (l.) reichte am Montag bei der BH Spittal eine
Totalsperre der Tauernautobahn für den 21. Mai ein. Foto: Rie-Press
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