Seite 12 - VO 2006 06

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
10. FEBER 2006
CHRONIK
Lendorf hat eine lange
Geschichte: Bereits in
der Römerzeit existierte
hier die ausgedehnte
Stadt „Teurnia“. Lendorf
ist auch für eine weitere
Besonderheit berühmt,
im Gemeindegebiet fin-
det man den einzigen
Platz Österreichs, an
dem die „Wunderblume“
blüht.
Tonscherben, die erst vor
kurzem in der Ausgrabungs-
stätte Teurnia gefunden wur-
den, haben bewiesen, dass die
Gegend schon viel früher als
ursprünglich
angenommen
besiedelt war. Bereits in der
Bronzezeit gab es hier eine
Siedlung in strategisch güns-
tiger Lage und mit einer eige-
nen Quelle. Beinahe hundert
Jahre ist es her, als mit den
Grabungsarbeiten in Teur-
nia, heute Ortsteil St. Peter in
Holz, begonnen wurde. Bald
wurden die Reste einer früh-
christlichen Kirche freigelegt
und man stieß auf eine echte
Kostbarkeit: Den Mosaikbo-
den, eines der schönsten und
besterhaltenen Mosaike aus
der Römerzeit. Später kamen
das Forum, eine große Bade-
anlage sowie Wohnterrassen
aus dem 1. Jahrhundert nach
Christus zum Vorschein. Erst
in den 80er Jahren entdeck-
te man die Überreste der Bi-
schofsbasilika. Von Mai bis
Oktober können diese einzig-
artigen Ausgrabungen besich-
tigt werden.
Es wäre ein Wunder, hätten
die gefundenen Kostbarkei-
ten nicht Einzug in das Wap-
pen des Ortes gehalten: Un-
ter dem silbernen Flechtband
mit Rosetten auf schwarzem
Grund sitzt ein silberner Ad-
ler, der dem Mosaikboden
entnommen ist, und der ein
„T“ in den Fängen hält. Am
22. Mai 1987 wurde der Ge-
meinde Lendorf das Recht,
ein Wappen zu führen, verlie-
hen.
Lendorf hat aber neben
den archäologischen Schät-
zen auch ein botanisches Ju-
wel zu bieten. Hier wächst
nämlich das österreichweit
einzige Exem-
plar der „Gel-
ben Alpenrose“,
ein Strauch, des-
sen Blüten denen des
Almrausches ähneln. Zwi-
schen Mitte Mai und Anfang
Juni blüht die Pflanze am Fuße
des Hühnerberges, die mittler-
weile bereits zum Naturdenk-
mal erklärt wurde. Versuche,
die Pflanze an einer anderen
Stelle anzusiedeln, scheiter-
ten. Wie die „Wunderblume“
nach Lendorf kam? Das weiß
niemand so genau, man ver-
mutet einen Vogel, der ein Sa-
menkorn hier hergebracht hat
- oder ein Römer von Han-
delsreisen. Möglich also, dass
diese Pflanze ein weiteres In-
diz für die jahrtausende alte
Geschichte des „antiken Len-
dorfs“ ist.
Von Peter Lindner
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Lendorf
Von den Römern bis
zur Wunderblume
Einwohner:
1.776
Fläche:
34,3 km
2
Seehöhe:
560 m
Bürgermeister:
Gottfried Willegger
Ortsteile:
Feicht, Feichten-
dorf, Freßnitz, Hühnersberg,
Lendorf, Litzlhof, Pistum,
Rojach, Sankt Peter in Holz,
Windschnurn.
Häufige Namen:
Hofer,
Kohlmaier, Penker, Pucher,
Zauchner.
2933
Fr., 17. 2., Lienz
Kolpingsaal, 20 Uhr
Karten: Hypo Tirol Bank, Pop Shop,
Oberkärntner Raiffeisenbanken, Abend-
kasse. Ticket-Hotline: 0664-1315031
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Am 31. Jänner konnte dem Städtischen Bauhof in Hermagor mit einem Baggerlader ein neues Lade-
und Grabegerät übergeben werden. Der 15 Jahre alte Vorgänger, der insgesamt 8.500 Betriebsstunden
aufweisen kann, wurde eingetauscht. Dadurch reduzierte sich die Bruttoankaufsumme auf 67.221 Euro.
Bürgermeister Vinzenz Rauscher und Stadtrat Raimund Schoitsch freute sich mit den Mitarbeitern des
Bauhofes über den Baggerlader der die Einsatzbereitschaft des Trupps erheblich stärkt.