Seite 13 - VO 2006 03

Basic HTML-Version

13
OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
20. JÄNNER 2006
CHRONIK
Woher kommt eigentlich
der Name von Herma-
gor? Wer ist der Bischof
im Wappen der Gailtaler
Stadt? Die Erklärung der
sagenhaften Gestalt führt
weit in die Vergangeheit
zurück – bis in das 4. Jahr-
hundert nach Christus.
Der Name des Märtyrers im
Wappen von Hermagor lau-
tet „Hermagoras“ – eigentlich
Hermogenes. Er war Lektor der
Kirche von Singidunum in Bel-
grad. Im 4. Jahrhundert nach
Christus starb er gemeinsam
mit dem Diakon Fortunatus,
unter Kaiser Diokletian (284
bis 305) den Märtyrertod. Seine
Gebeine wurden etwa 100 Jahre
nach seinem Tod, um das Jahr
400, nach Aquilea gebracht. Bis
heute werden sie in Grado bei
Aquileia aufbewahrt.
Aquileia war eine der ersten
Städte, in der das Christentum
ungehindert ausgeübt werden
konnte. Der Patriarch vonAqui-
leia war nach dem Bischof von
Rom der zweitwichtigste Mann
der Kirche.
Schon bald rankten sich zahl-
reiche Legenden um Hermago-
ras. Die bekannteste war, dass
er bereits viel früher gelebt hat-
te. Weiters soll er vom Apostel
Petrus getauft und vom Evan-
gelisten Markus zum 1. Bischof
von Aquileia gemacht worden
sein, und schon 70 nach Chris-
tus den Märtyrertod gestorben
sein. Diese Legende entstand
im 5. Jahrhundert, in dem fast
ganz Venetien, Istrien und die
südöstliche Alpenregion unter
der Metropolitangewalt des Bi-
schofs standen.
Kein Wunder also, dass die
Legende bis ins Gebiet des heu-
tigen Südösterreichs ihre Kreise
zog und den Bischof zum Na-
mensgeber einer ganzen Stadt
machte. Hermagoras ist zudem
noch der Stadtpatron Aquileias
und auch in der italienischen
Stadt Udine ist seine Verehrung
ungebrochen.
Im 17. Jahrhundert wurde
dem Markt Hermagor das Wap-
pen verliehen. Es war ein unge-
wöhnlicher Schritt, da damals
die Wappenver-
leihung nur an
„taugliche und
ehrbare Personen“,
nicht aber an Gemein-
den üblich war. Die Verlei-
hung wurde aber nie angefoch-
ten.
Das ursprüngliche Ausse-
hen des Wappens (In einem ro-
ten Schild der heilige Herma-
goras im violettem Mantel, in
der Rechten den grünen Mär-
tyrerzweig, in der Linken einen
goldenen Bischofsstab haltend)
wurde bis zum heutigen Tag
aufrechterhalten. Das Siegel
der Gemeinde hingegen wurde
in den letzten 400 Jahren oft-
mals gewechselt.
Von Peter Lindner
FLIESEN & MARMOR
Debant bei Lienz, Glocknerstr. 12
04852/65155-0
www.dobernik.at
E-Mail: fliesen@dobernik.at
2237
Schön, schöner...
jedoch am
schönsten
sind Fliesen und
Sanitär von
U
n
s
e
r
e
H
e
i
m
a
t
O
b
e
r
k
ä
r
n
t
e
n
Hermagor
Im Wappen prangt
ein Märtyrer
Einwohner:
7.270
Fläche:
204.84 km²
Seehöhe:
602 m
Bürgermeister:
Vinzenz Rau-
scher
64 Ortsteile
Häufige Namen:
Jost, Rau-
scher, Flaschberger, Jank.
70 Jahre alt ist der Langzeitob-
mann des SV Döllach, Sepp Pich-
ler. Nicht nur die zahlreichen Ver-
eine, in denen er aktiv war (Feu-
erwehr, MGV, Trachtenkapelle),
erschienen fast vollzählig zur im-
provisierten Geburtstagsfeier –
auch zwei alte Bekannte mischten
sich unter die Gratulanten: Klaus
Heidler, ehemals B-Kaderläu-
fer im Skiteam und Pepi Stiegler,
Slalom-Olympiasieger 1974 wa-
ren ins Mölltal gereist. Eine ech-
te Überraschung für den Jubilar:
„Natürlich ist etwas durchgesi-
ckert, dass es für mich eine klei-
ne Feier geben wird – aber mit so
einem Aufmarsch habe ich nicht
gerechnet“, freute sich Pichler.
Besonders gelobt wurde der Ein-
fallsreichtum und die Kreativität
des Kunsttischlers, der sämtlichen
Döllacher Vereinen stets mit Rat
und Tat zur Seite gestanden hatte.
Und wie fühlt man sich mit 70?
Pichler: „Probiert’s es aus – tuat
gar net weh!“
Text und Foto: Peter Lindner
Original feierte „Runden“
Seit den 70er Jahren lenkte Sepp Pichler die Geschicke des SV Döllach. Nun feierte
das Original, in Döllach besser bekannt als „Präsident“, seinen 70. Geburtstag.
Mit Klaus Heidler (l.) und Pepi Stiegler kamen zwei alte Bekannte
nach Döllach zur Feier von Sepp Pichler (m.).