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Nummer 2-3/2001
69. Jahrgang
OSTTIROLER
HEIMATBLÄTTER
H e i m a t k u n d l i c h e B e i l a g e d e s „ O s t t i r o l e r B o t e “
Michael Pontiller hat sich intensiv mit
Leben und Schicksal seines Onkels, P.
Edmund Pontiller OSB, jahrelang und mit
Akribie befasst. Für seinen Beitrag in den
Osttiroler Heimatblättern Nr. 2/2000
wurde dem Autor viel Anerkennung zuteil.
Hervorzuheben ist ein Schreiben des
Dokumentationsarchivs des österreichi-
schen Widerstandes (DÖW) in Wien, in
dem es heißt: „Wir gratulieren Ihnen für
Ihren Fleiß und zur Akribie, die notwendig
ist, eine entsprechende Dokumentation
über das Martyrium Ihres Onkels P. Ed-
mund (Josef) Pontiller OSB zu erstellen.
Sie haben damit der Forschung und Zeit-
geschichtsschreibung einen äußerst wert-
vollen Dienst erwiesen.“
Ausgelöst durch diese Arbeit konnte
aber auch eine Reihe von neuen und
wesentlichen Erkenntnissen gewonnen
werden, die geeignet sind, den ersten
Bericht zu vervollständigen und in einigen
Punkten zu präzisieren.
Michael Pontiller hat den Beitrag für die
Osttiroler Heimatblätter kurz vor seinem
überraschenden Tod am 21. Jänner 2001
abgeschlossen und der Redaktion der Ost-
tiroler Heimatblätter übergeben. Diese
neuen Erkenntnisse, ein Beitrag zur Zeit-
geschichte des Bezirks Lienz, sollen der
interessierten Leserschaft nicht vorent-
halten werden.
(M.P.)
Jahre der Ausbildung und erster
seelsorglicher Einsatz
Der jugendliche Josef Pontiller (geb.
1889) aus Dölsach trat im September 1906
in die 3. Klasse der Oblatenschule der sog.
Kinderfreund-Benediktiner in Volders
ein, die P. Edmund Hager, ein Benedikti-
ner aus der Erzabtei St. Peter in Salzburg
(gest. 1906), gegründet hatte. P. Hager
hatte sich um die katholische Erziehung
von Jugendlichen in der damaligen Zeit
große Verdienste erworben und wurde
nicht von ungefähr, der 1883 persönlich
bei Don Bosco in Tirol weilte und dessen
Erziehungsmethoden kennen lernte, der
„Don Bosco Österreichs“ genannt.
Am 24. September 1912 wurde Josef
Pontiller von P. Gislar Doringer OSB ins
Michael Pontiller
Märtyrer der Heimatkirche – Teil II
P. Edmund Pontiller OSB – als Zeuge Christi hingerichtet (siehe Osttiroler Heimatblätter 2/2000)
Anordnung, „das Weitere“, nämlich die Urteilsvollstreckung an P. Edmund, „mit größ-
ter Beschleunigung“ zu veranlassen.