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wohl anderen die Menschenrechte, selber
aber hat man sie hier mit Füßen getreten.
Ein großes Lob der Theaterwerkstatt
Dölsach, die den Mut aufgebracht hat, die-
ses tragische Geschehen aufzuarbeiten,
und mit einer hervorragenden Aufführung
von „Lauf Katinka“ diese Problematik
unter die Leute gebracht hat.
Literatur in Auswahl:
Mackiewicz Josef,
Die Tragödie an der Drau oder Die ver-
ratene Freiheit, München 1957.
Vuga Francesco,
La zona libera di Carnia e l’occupazione
cosacca (Luglio-ottobre 1944), Udine 1961.
Kern Erich,
General Pannwitz und seine Kosaken,
Oldendorf 1971.
Bethell Nicolas,
Das letzte Geheimnis. Die Auslieferung
russischer Flüchtlinge an die Sowjets durch die Alliierten
1944-47, Frankfurt/Main-Berlin-Wien 1974.
Schwarz Wolfgang,
Kosaken. Kampf und Untergang eines
Reitervolkes, Esslingen 1976.
Tolstoy Nikolai,
Die Verratenen von Jalta. Englands
Schuld vor der Geschichte, München-Wien 1977.
Di Ronco Marina,
L’occupazione Cossacco-Caucasica
della Carnia 1944-1945, Tolmezzo 1988.
Ivanov Alessandro
, Cosacchi perduti. Dal Friuli
all‘URSS 1944-1945, Tricesimo 1992.
Carnier Pier Arrigo,
L’Armata Cosacca in Italia 1944-
1945, Milano 1993.
Wilding Armin,
Die Kosaken im oberen Drautal und ihre
Auslieferung an die Sowjetunion 1945, Klagenfurt-Celo-
vec–Ljubljana–Wien 1999.
Artikel aus diversen Zeitungen:
Nachrichten der Kamerad-
schaft des XV. Kosaken-Kavallerie-Korps; Osttiroler Bote;
Spittaler Bergsteigerblatt; Die Kärntner Landsmannschaft.
O s t t i r o l e r H e i ma t b l ä t t e r
70. Jahrgang – Nummer 6
Gedenkfeier vom 26. Mai 2001 mit
(von links) Sonja Walder aus Kartitsch,
die als 19 Monate altes Kleinkind von
ihrer Kosaken-Mutter der Osttirolerin An-
tonia Hanser mit der Bitte, auf das Kind
zu schauen, übergeben worden war –
Historiker Nicolai Tolstoy, heute in
London lebend – Sieghard Pannwitz, Sohn
des Generals Helmuth von Pannwitz –
Zoe Polanska-Palmer aus San Francisco,
Überlebende der Tragödie von 1945.
Fotos: Hansjörg Temmel
Alexander Botscharow aus Klagenfurt,
einer der wenigen noch lebenden
Kosaken im Raum Osttirol-Kärnten, im
Gespräch mit Nicolai Tolstoy (Feier vom
26. Mai 2001). Botscharow hatte den ge-
samten Zug der Kosaken bis Lienz mitge-
macht und konnte sich am 1. Juni 1945
durch einen Sprung in die Drau retten.
Alljährlich findet am Kosaken-Friedhof in Lienz/Peggetz am letzten Mai- bzw. ersten Juni-
Wochenende eine Gedenkfeier zur Erinnerung an die tragischen Ereignisse von 1945 statt.
Besonders feierlich wurde die Gedenkstunde am 31. Mai 1997 gestaltet. Die religiöse Feier
wurde von Prälat Michail Protopopow – damals als fünfjähriges Kind bei der Tragödie
anwesend, heute in Australien lebend – geleitet. Auch eine russische Delegation war mit
einem TV-Team angereist. General-Ataman Alexander Martinow (in weißer Jacke), Mit-
glied des russischen Parlaments, der Duma, brachte symbolisch Heimaterde aus Rußland
mit, und eine Frau an seiner Seite hatte Wasser vom Don bei sich. Auf alle Gräber wur-
den Erde und Wasser gegeben, weiters die Abbildung einer Ikone. Foto: Josef Kiniger
Anschließend an die Feier (1997) am
Kosaken-Friedhof wurde am Drau-Steg,
der Verbindung zwischen der Peggetz und
Tristach, ein Gebet gesprochen, begleitet
von russischen Gesängen, und sodann ein
Kranz mit schwarzer Schleife in den Fluss
geworfen.
Foto: Josef Kiniger
IMPRESSUM DER OHBL.:
Redaktion: Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzinini.
Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren
verantwortlich.
Anschrift des Autors dieser Nummer:
Josef Kiniger, I-39030 Sexten, Kirchweg 13.
Manuskripte für die „Osttiroler Heimat-
blätter“ sind einzusenden an die Redaktion
des „Osttiroler Bote“ oder an Dr. Meinrad Piz-
zinini, A-6176 Völs, Albertistraße 2a.
Alle Bildunterlagen befinden sich
im Archiv des Verfassers; die Foto-
grafen sind zum Teil unbekannt.