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CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
AUGUST/SEPTEMBER 2012
28
Wasser bestimmt von jeher
das Leben der Menschen, im
Guten etwa als Trinkwasser
oder abkühlendes Badenass,
im Schlechten durch verur-
sachte Katastrophen. Zwei
der letztgenannten mögen hier
ausgewählt werden – die Foto-
grafie dient dabei als dokumen-
tarische Quelle in ihrer reinsten
Form:
Vor 130 Jahren, im Septem-
ber/Oktober 1882, brachte ein
Mega-Hochwasser immense
Schäden und forderte viele
Todesopfer in ganz Südtirol
und im Bezirk Lienz – im
Pustertal besonders von Arn-
bach über Niederdorf und
Welsberg bis Bruneck. Bei
der erst 1871 eröffneten Puster-
talbahn blieb fast kein Stein
auf dem anderen.
Knapp 50 Jahre her – und
noch weitum in Erinnerung –
sind die drei verheerenden
Hochwasserkatastrophen von
1965/66, mit allein im Bezirk
Lienz 23 Toten. Osttirol war
kurzfristig von der Außen-
welt komplett abgeschnitten,
die Pustertalbahn wie schon
1882 mehrere Monate unter-
brochen, in Sillian mussten im
Herbst 1966 mehrere hundert
Menschen evakuiert werden.
Hochwasser-Katastrophen imPustertal
www.tiroler-photoarchiv.eu
Drausteg Lienz, 1965. Foto: Unbekannt; Samm-
lung Freiwillige Feuerwehr Stadt Lienz – TAP)
Arnbach, Herbst 1882 (Foto: Alois Kofler;
Sammlung Stadtgemeinde Lienz, Archiv Museum
Schloss Bruck – TAP)
Die zerstörte Kirche von St.
Johann im Walde/Iseltal, 1965
(Foto: Otto Brause; Sammlung
Gabriel Holzer – TAP)
Bruneck, Herbst 1882 (Foto: Alois Kofler; Sammlung Stadt-
gemeinde Lienz, Archiv Museum Schloss Bruck – TAP)
Zerstörungen in Welsberg,
1882 (Foto: Scherner & Häin-
ger; Sammlung Stadtgemeinde
Lienz, Archiv Museum Schloss
Bruck – TAP
Autobergung im Iseltal, 1965 (Foto: Otto Brause;
Sammlung Gabriel Holzer – TAP)
Sillian – Durchzugsstraße, November 1966:
Foto: Siegfried Bachlechner; Sammlung Bachlechner – TAP)