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„Abwasserverbandes Lienzer Talboden“
(1977). Das regionale Klärwerk Lienzer
Talboden als unbedingt notwendige Um-
weltschutzeinrichtung nimmt Ende Okto-
ber 1984 seinen Betrieb auf. Es ist für
25.000 Einwohnergleichwerte ausgelegt,
kann aber bei Bedarf auf das Doppelte er-
weitert werden, womit das Abwasserpro-
blem für lange Zeit erledigt ist. Durch diese
Umweltmaßnahme wird die Drau wie-
derum zu einem sauberen Fluss.
Ein weiteres kommunales Problem, die
Müllentsorgung, muss ebenso in Angriff
genommen werden. Die stadteigene Müll-
abfuhr wird 1974 privatisiert und 1977 er-
richtet man im Gemeindegebiet von La-
vant eine zentrale Mülldeponie, getragen
von einem Gemeindeverband, in dem wie-
derum die Stadtgemeinde Lienz unter
Bgm. Hubert Huber bestimmend wirkt.
Zur Verbesserung der Luftqualität wer-
den mehrere ortspolizeiliche Verord-
nungen betreffend die Verwendung von
Heizöl getroffen.
In der Trinkwasserversorgung denkt man
besonders zukunftsblickend und sichert
diese für Generationen. Nach der ersten
Ausbaustufe des Hochbehälters am
Schlossberg 1964/65 fällt die eigentliche
Ausführung des Großprojekts der Erweite-
rung der Trinkwasserversorgungsanlage
von Lienz in die Jahre 1968 bis 1972. Nach
der Sanierung der Quellen am Schlossberg
(1973/79) wird die notwendige Moderni-
sierung des städtischen Wasserwerks in den
Jahren 1979/80 durchgeführt. Bei der Ver-
wirklichung dieser Vorhaben ist dem Bür-
germeister sein – zu früh verstorbener –
Freund und langjähriger politischer Weg-
gefährte, Vizebürgermeister Viktor Krieg-
hofer, stets hilfreich zur Seite gestanden.
Der zunehmende Verkehr in der Stadt
erfordert ein Verkehrskonzept, das 1985 in
Auftrag gegeben wird. Darin sind die ver-
kehrstechnischen Notwendigkeiten aufge-
listet, Voraussetzung für eine professio-
nelle Bewältigung der Probleme. Allge-
mein begrüßt wird die Fußgängerzone am
Hauptplatz in den Sommermonaten.
Als große Entlastung für den inner-
städtischen Verkehr und besonders als Ent-
lastung der Schweizergasse wird die Ver-
längerung der Fahrstraße am Rechten Isel-
weg ab dem „Färbergassl“ bis zur Pfarr-
brücke angesehen.
Die Stadtgemeinde ist am Projekt „Tiroler
Straße“ beteiligt. Ursprünglich als Umfah-
rungstraßse gedacht, heute jedoch wieder
im verbauten Gebiet liegend, und bloß
„Entlastungsstraße“ der Altstadt, wird sie
im November 1963 dem Verkehr über-
geben. Ohne die Tiroler Straße wäre der
extrem zunehmende Verkehr nach Eröff-
nung der Felbertauernstraße (1967) für die
Altstadt nicht tragbar gewesen. Im Zuge
der Anlage der Tiroler Straße wird die
Jahrhunderte alte Drauwiere im engeren
Stadtbereich aufgelassen und 1962 zuge-
schüttet. Sie hat durch Jahrhunderte als
Energiequelle für zahlreiche gewerbliche
Betriebe gedient. Damit ist freilich ein
Stück Alt-Lienz verloren, wie überhaupt
durch die rege Bautätigkeit mancher histo-
risch interessante Winkel verschwindet. –
Als wesentlich werden die Brückenbauten
bei Drau und Isel, der Personentunnel zum
Bahnhof und zu den Bahnsteigen und vor
allem die Bahnunterführung, verbunden
mit Geh- und Radfahrweg, im Bereich der
Amlacher Straße angesehen. Hier ist nun
eine störungsfreie Zufahrt zum Sportzen-
trum mit seinen verschiedenen Anlagen
und zum Siedlungsgebiet südlich der Drau
möglich. Auch die Liebherr-Straße in der
Peggetz erhält eine Unterführung.
Der Bedeutung des Feuerwehrwesens be-
wusst, kann die Freiwillige Feuerwehr
Lienz immer mit der Unterstützung durch
die Stadtgemeinde rechnen. Sie zählt zu den
am besten ausgerüsteten Feuerwehren des
Bundeslandes Tirol. Die Feuerwehrgruppe
Patriasdorf erhält im Juli 1980 ein eigenes
Gerätehaus mit drei Fahrzeugen. Die neue
große Feuerwehrzentrale (Planung Dipl.-
Ing. Manfred Machne) in der Dolomiten-
straße wird im Mai 1992 eröffnet. Der funk-
tionale Bau mit seinem U-förmigen Grund-
riss geht auf die modernsten technischen
Anforderungen ein, entsprechend den in
den letzten Jahrzehnten gewachsenen Auf-
gaben einer Feuerwehr.
Im Bereich des Städtischen Friedhofs
werden die Neugestaltung (Arch. Dipl.-
Ing. Gerhard Gussnig) der Aufbahrungs-
Nummer 10-12 – 72. Jahrgang
O s t t i r o l e r H e i m a t b l ä t t e r
Nach der Erweiterung der Trinkwasserversorgungsanlage
wurde in den Jahren 1979/80 das städtische Wasserwerk erneuert.
Das Klärwerk Lienzer Talboden, das 1984 den Betrieb aufge-
nommen hat und inzwischen erweitert worden ist; Aufnahme von
2003.
Fotos: Manfred Gasser
Die neue Feuerwehrzentrale in der Lienzer Dolomitenstraße entspricht modernsten An-
forderungen; sie wurde am 16. Mai 1992 eingeweiht.
Foto: Manfred Gasser