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Oberkärntner
Volltreffer
9. Juli 2012
CHRONIK
Eine sichere Geldanlage ist „Gold wert“
Seit jeher weiß man über die Wichtigkeit des Sparens Bescheid. Bei den zahlreichen Geldanlage-Varianten verliert
man jedoch als „Laie“ manchmal den Überblick. Wie können Anleger ohne vertiefte Kenntnisse einen individuell
möglichst passenden Mix aus den verschiedenen Anlageklassen finden, ohne gravierende Fehler am Geldmarkt zu
machen, durch die das hart erarbeitete Geld womöglich weg ist?
Jede Form der Geldanlage hat
ihre Vor- und Nachteile. Häufig
wird das Geldanlegen mit dem
Glücksspiel verglichen, das
durch den altbewährten Spruch
„Wer nicht wagt, der nicht ge-
winnt“ gekennzeichnet ist. Je-
doch ist das Geld anlegen dem
Zocken in einem entschei-
denden Punkt überlegen: Spa-
rer müssen nicht alles auf eine
Karte setzen – und sollten dies
auch nicht tun. Die Auswahl ist
zwar groß, jedoch recht einfach
zu sortieren:
Aktien:
Mehr als Spekulation?
Der wohl größte Vorteil die-
ser Art der Geldanlage liegt
­darin, dass Aktionäre doppelt
profitieren können. Denn wenn
das Unternehmen Gewinne
bringt, schüttet es diese in Form
einer Dividende aus. Außerdem
sind Kurssteigerungen mög-
lich, wenn die Nachfrage nach
den Aktien an der Börse steigt.
Jedoch können die Kurse bei
schlechten Unternehmensnach-
richten oder in allgemeinen Kri-
senzeiten stark fallen. Deshalb
ist es besonders wichtig, nur
Aktien von Unternehmen zu
kaufen, deren Geschäftsmodell
nur einen persönlich verständ-
lich und langfristig überzeu-
gend ist.
Investmentfonds:
Das Bündel zum großen
Glück?
Bei Investmentfonds sammelt
eine Kapitalgesellschaft Geld
vieler Anleger und erwirbt da-
für Aktien, Anleihen oder Im-
mobilien. Zwar können Anleger
von Fonds mit bereits geringen
Summen in verschiedene Anla-
geformen investieren und das
Risiko steuern, doch nur weni-
ge Fondsmanager schaffen es,
über einen längeren Zeitraum
den maßgeblichen Vergleichs­
index zu schlagen.
Edelmetall
als Rettungsanker?
Gold gilt bekanntlich als
­sogenannter „sicherer Hafen“.
Vor allem diejenigen, die eine
Geldentwertung oder den Zu-
sammenbruch des Finanzsy-
stems befürchten, verbinden
das gelbe Metall mit ewigem
Wert. Dennoch ist zu bedenken,
dass beim Kauf von Gold auf
Zinsen oder Dividenden ver-
zichtet wird. Außerdem fallen
für die sichere Lagerung wie
in Tresoren oder Bankschließ-
fächern zusätzliche Kosten an.
Wer jedoch Barren oder Mün-
zen kauft, zahlt keine Mehr-
wertsteuer. Derzeit ist der Auf-
schlag auf den aktuellen Gold-
preis geringer als bei Münzen.
Diese sind hingegen kleiner,
handlicher und werden als Zah-
lungsmittel akzeptiert. Solange
das Inflationsrisiko gering und
keine globale Finanzkrise zu er-
warten ist, fällt der Profit beim
Ankauf von Gold gering aus.
Tages- und
Festgeldkonten als
sichere Alternative?
Für viele haben sich Tages-
geld- oder Festgeldkonen als
sichere Alternative zum klas-
sischen Sparbuch entwickelt.
Das Tagesgeldkonto erweist
sich aufgrund der attraktiven
Verzinsung sowie dem Höchst-
maß an Flexibilität als idea-
le Geldanlage, wenn man Ka-
pital kurzfristig oder auf unbe-
stimmte Zeit anlegen möchte.
Der Anleger kann täglich über
den gesamten Geldbetrag ver-
fügen. Auch das Festgeld­konto
kann im Bereich der sicheren
Geldanlage überzeugen. So
­fallen hier die Zinsen deutlich
höher aus, man kann jedoch
während der gesamten Anlage-
zeit nicht auf das Kapital zu-
greifen kann.
Die Mischung macht‘s
Unabhängig davon, für wel-
che Form der Geldanlage man
sich entscheidet, gilt: Die Mi-
schung macht‘s. Statt auf lu-
krative Chancen zu bauen, ist es
sinnvoll, das Kapital möglichst
breit gestreut anzulegen und die
unterschiedlichen Vermögens-
arten geschickt zu kombinieren.­
Wer also auf Nummer sicher
­gehen will, hat seine Geldan-
lagen bei mehreren Instituten
liegen, denn wer verliert schon
gerne sein eigenes, hart ver-
dientes Geld?
Natalie Schönegger
Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten und der Finanzkrise suchen
immer Menschen nach einer sicheren und gewinnbringenden Möglichkeit,
ihr Geld anzulegen. Sind Aktien, Sparbücher, Fonds und
Pensionsvorsorgen deiner Meinung nach sinnvoll?
Claudia Maier
(28), Penk:
Ich finde, dass wir
gerade in Zeiten wie
diesen nicht das Ver­
trauen in Geldanla­
gen verlieren dürfen.
Wichtig ist in erster
Linie sowieso die richtige Streuung,
zu der meiner Meinung nach auch
feste Werte wie beispielsweise ein
Haus gehören. Ansonsten sollte
man einerseits Sparformen wählen,
bei denen das Geld für unvorher­
gesehene Ausgaben schnell zur
Verfügung steht und andererseits in
Form von langfristigen Investitionen
für die Zukunft vorsorgen. Deshalb
haben Sparbücher oder Bausparer
genauso ihre Berechtigung wie
Lebensversicherungen, Investment­
fonds und Co.
Christian
Nagele (26),
Irschen:
Ich persön­
lich inves­
tiere nicht in
Aktien bzw.
Fonds, weil
ich mich damit nicht be­
schäftige. Außerdem ist es
mir zu riskant, dabei Geld
zu verlieren. Das Geld, was
mir monatlich übrig bleibt,
lege ich in Sparbüchern an
bzw. zahle ich immer einen
Bausparer ein. Des Weite­
ren habe ich eine Pensions­
vorsorge abgeschlossen, da
man ja nicht weiß, wie es
aussieht, wenn wir ins
Pensionsalter kommen.
Gernot Glantschnig
(30), Mallnitz:
Ich habe meine Ver­
anlagung grob in drei
Zeitabschnitte einge­
teilt. Kurzfristig der
Notgroschen, der un­
gefähr das Doppelte
bis Dreifache von meinem Einkom­
men ausmacht, auf einem Spar­
konto liegt und somit jederzeit ver­
fügbar ist. Mittelfristig vertraue ich
noch immer auf den Bausparer und
auf das Kapitalplansparen. Und be­
sonders wichtig wird es auch sein,
für seine Pension vorzusorgen.
Dies geschieht bei mir mittels einer
Lebensversicherung, da man mit
einer Versicherung steuerfrei
veranlagen kann, was bei solch
langen Laufzeiten speziell zum Ende
hin große Vorteile bringen kann.