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OSTTIROLER
NUMMER 11/2010
4
HEIMATBLÄTTER
schätzt.
56
Als er am 4. Jänner 1934 nach
einem langen schweren Asthmaleiden ver-
starb, war die Betroffenheit diesseits und
jenseits des Brenners groß. Renommierte
Zeitungen, wie z. B. der Tiroler Volksbote,
die Innsbrucker Zeitung oder die Dolomiten
widmeten ihm einen Nachruf.
57
Die Lienzer
Nachrichten hoben besonders sein Wissen
in der Tiroler Geschichte sowie seine um-
fangreiche Tirolensien-Sammlung hervor.
58
Heute erinnert in Innichen abgesehen
von den in der Stiftsbibliothek aufbewahr-
ten Büchern nur mehr eine Inschrift an
Peter Feldner: Sie befindet sich auf einer
Gedenktafel für die Pröpste in der Pries-
tergruft. Dass sie auf Latein verfasst wurde,
ist nicht bloß dem Umstand zuzuschreiben,
dass dies die Amtssprache der Kirche war,
vielmehr wurde sie hier verwendet, um
dem faschistischen Verbot des Gebrauchs
der deutschen Sprache auszuweichen.
59
Anmerkungen:
1
Der Verfasser dankt folgenden Personen, die Quellen-
und Bildmaterial zur Verfügung stellten bzw. darin Ein-
sicht nehmen ließen: Familie Blank (Mayrhofen-Mün-
chen), Pfr. Stefan Bodner (St. Veit i. D.), Pfr. Albert
Ebner (Niederdorf), Familie Leo Grimm (vlg. Plon,
Hopfgarten i. D.), Dr. Egon Kühebacher (Innichen)
sowie Pfr. P. Albin Pescoller (Pfunders).
2
Vgl. H. Ladstätter, Die Schwaige am Feld (Veldt), die
Feldner (Veldner), OHBl 1 (1971) [S.2f.]. – Angaben zu
Trägern des Namens Feldner auch in den Oberforcher-
Regesten (Schloss Bruck), Karton V/14; ein unpubli-
ziertes Manuskript („Chronik der Familie Feldner“),
verfasst von Senatspräsident Dr. Herbert Feldner (Graz
1973) wurde dem Verfasser dankenswerterweise von
Leo Grimm (Plon) zur Verfügung gestellt. Darin finden
sich die Feldner, die nach Kärnten ausgewandert sind.
3
Vgl. das Namenregister bei A. Dissertori, Auswanderung
der Deferegger Protestanten 1666 bis 1725 (Schlern-
Schriften 235), Innsbruck
1
1964, S. 144.
4
Peter Feldner erstellte einen Familienstammbaum und
schickte ihn am 28. 3. 1932 an seinen Neffen Josef Feld-
ner nach Hopfgarten (Archiv Leo Grimm).
5
W. Feldner, Der Bauernrichter von St. Veit. Erzählung
aus Salzburg, Stuttgart 1931. – Im Vorwort dazu (S. 3)
wendet sich W. Feldner an einen ungenannten „Vetter“,
den er als „kirchlichen Würdenträger der Südmark“ be-
zeichnet. Möglicherweise handelt es sich bei dem An-
gesprochenen um den hier vorgestellten Peter Feldner,
der den „Superintendenten und Schriftsteller Feldner“
seinerseits in der Pfarrchronik von St. Veit erwähnt
(siehe Anm. 48).
6
Angaben nach der Übersichtstafel der Hopfgarter
Bürgermeister im Gemeindeamt von Hopfgarten i. D.
7
Tiroler Volksbote 18. 1. 1934, Nr. 3, S. 9: Der Heimgang
des Stiftspropstes Feldner. – Es könnte sich um den Hopf-
garter Alois Kleinlercher handeln, der wie Feldner Pries-
ter wurde und 1910 bis 1944 Pfarrer von Kals war, oder
aber um Sebastian Rieger (Reimmichl). Ein allfälliges
Verwandtschaftsverhältnis konnte nicht überprüft werden.
8
Ebd.
9
Lienz erhielt erst im 20. Jahrhundert ein Gymnasium.
10
Vgl. die Übersicht im Schulbericht des Vinzentinums
für das Schuljahr 1887/88, Abb. bei M. Reiter, Reim-
michl. Der Tag- und Nachtschreiber Gottes, Schwaz
1992, S. 37. – Feldner wird auch von G. Harasser mehr-
mals als Zeitzeuge zitiert (G. Harasser, Reimmichl, sein
Werden und Wirken, in: J. G. Oberkofler u. a., Reim-
michl. Eines Volksdichters Leben und Schaffen. Zum
60. Geburtstage Reimmichls, Innsbruck 1927, S. 27f.:
Reimmichls Jugendzeit; S. 34: gemeinsame Schulaus-
flüge; S. 35: Studentenzeit).
11
K. Meusburger (1870-1940) studierte Theologie und
Physik und war besonders an Gletscherkunde interes-
siert (vgl. E. Widmoser [Hg.], Südtirol A-Z, Bd. 3, Inns-
bruck-Thaur 1988, S. 317).
12
Grinner stammte aus Latsch und starb wie Feldner im
Jahre 1934 (J. Gelmi, Geschichte der Kirche in Tirol,
Innsbruck 2001, S. 496f.).
13
Die Übersicht über die Mitschüler nach Reiter S. 31 (zit.
Anm. 10), ebenso bei Gelmi (zit. Anm. 12) S. 497.
14
G. Harasser (zit. Anm. 10) S. 35, ebenso bei Reiter (zit.
Anm. 10) S. 34.
15
I. M., Zum Tode des Stiftspropstes Peter Feldner, Inns-
brucker Zeitung Nr. 9 (13. 1. 1934), S. 4.
16
Laut Primizbild (Archiv Leo Grimm).
17
Die Daten aus I. M. (zit. Anm. 15); A. Kamelger (Red.),
Niederdorf im Pustertal 994-1994. Tausend Jahre Ge-
schichte, Niederdorf i. P. 1994, S. 436.
18
Laut Hofmann-Chronik (Virgen; Manuskript der Chro-
nik-Ausstellung 1988, S. 9).
19
PA Pfunders, Pfarrchronik (Archiv-Verz. Nr. 197). Die
Aufzeichnungen Feldners S. 13 bis 17.
20
PA Pfunders, Pfarrchronik (Archiv-Verz. Nr. 197), S. 16.
21
Ebd. S. 17.
22
Ebd. S. 15f.; PA Pfunders, Attestatio über die Weihe der
Altäre (Archiv-Verz. Nr. 166, 24. 5. 1910).
23
PA Pfunders; entstanden im Zeitraum vom 20. August
bis 22. Oktober 1906.
24
Für diese Information bzw. für die Anfertigung von Re-
pros durch die Fa. KOMMA (Innichen) sei Dr. Egon
Kühebacher in besonderer Weise gedankt.
25
Ebd. S. 13.
26
Ebd. S. 17.
27
Kamelger (zit. Anm. 17) S. 452.
28
PA Niederdorf, Konvolut P 64 (enthält eine umfangrei-
che Korrespondenz [u. a. Briefe von A. Egger, H. Gaig-
her und E. Raffeiner] zu diesem Thema; vgl. S. Hintner,
Verzeichnis des Pfarrarchivs Niederdorf, 2005 [Ms. im
Pfarrhof v. Niederdorf]); im Folgenden zit. als P 64 (mit
der Nr. des zugehörigen Schreibens).
29
P 64/3.
30
Vgl. A. Kamelger (zit. Anm. 17) S. 453: „Die zwei Sei-
tenaltarbilder ließ Feldner noch rechtzeitig restaurie-
ren.“
31
P 64/5.
32
P 64; erhalten sind jeweils nur die Antwortschreiben
Gaighers (bes. Nr. 9, 11-14), die aber entsprechende
Rückschlüsse zulassen. – Es wäre eine lohnende Auf-
gabe, diesen Schriftverkehr im Detail auszuwerten!
33
P 64/9. – In einem späteren Schreiben riet ihm Gaigher,
sich die Kosten als Kriegsschaden vom italienischen
Staat ersetzen zu lassen (P 64/32). Tatsächlich suchte die
Pfarre 1922 darum an (PA Niederdorf, P 66).
34
P 64/11. – Tatsächlich beteiligte sich Josefa Hellenstei-
ner daran (vgl. P 64/41).
35
P 64/15 (Schreiben Eggers an Feldner, 23. 10. 1920). –
Zu Raffeiner vgl. G. Pfaundler-Spat, Tirollexikon. Ein
Nachschlagewerk über Menschen und Orte des Bun-
deslandes Tirol (Neuauflage), Innsbruck 2005, S. 453.
36
P 64/15: „Die Skizze von Gaigher ist flott“; P 64/17:
„Gaigher ist Atheist“ (Egger gibt jedoch hier nicht seine
Meinung, sondern die des Konsistoriums wieder).
37
P 64/15: „Einiges Risiko resultiert immer noch bei der
Unsicherheit der Geldverhältnisse.“
38
P 64/18 (Schreiben Eggers an Gaigher, 28. 10. 1920).
39
P 64/20.
40
P 64/24 (E. Raffeiner an Feldner, 24. 11. 1920).
41
P 64/30 (Gaigher an Feldner, 28. 1. 1922).
42
P 64/32 (Gaigher an Feldner, 14. 4. 1922).
43
PA 64/38.
44
PA 64/42 (Gaigher an Feldner, 29. 6. 1923).
45
K. M(aister), Stiftspropst Pater (sic!) Feldner †, OHBl
1 (1934), S. 1.
46
Die Idee dafür geht auf das Jahr 1922 zurück (PA Nie-
derdorf, P 64/39, Brief Gaighers an Feldner, 28. 10.
1922).
47
K. M. (zit. Anm. 45), S. 2: „Es wäre nur zu wünschen,
dass er nicht eine so unbegreifliche ‚Abneigung gegen
das Schreiben‘ gehabt hätte!“
48
PA St. Veit i. D., P. Feldner, Acta den Lutheranismum in
Defereggen betreffend, 1680-1695 (zusammenge-
schrieben 1914); in der Folge zitiert als Feldner, Ms. –
Einen kurzen Auszug davon schrieb Feldner in die
Pfarrchronik von St. Veit unter dem Titel „Wie hat sich
die Ketzerei in Defereggen erhoben?“
49
Feldner, Ms. S. 7.
50
Feldner, Ms. S. 57.
51
Vgl. K. Maister, Das Cannbrot, OHBl 5 (1927), S. 71f.
52
So informierte Peter Feldner seinen Namensvetter
(P. Feldner, vulgo Preger/St. Veit i. D.) über Christian
Stemminger, der 1549 als einer der ersten namentlich
bekannten Händler „im Reich“ war (zit. nach G. Stem-
berger – H. Kröll, Defereggen. Eine Landschaft in Tirol,
Wien 1985, S. 202).
53
Brief Feldners an J. Ladstätter, 12. 12. 1908 (Archiv Fa-
milie Blank). – Die Forschungsergebnisse wurden auch
zitiert bei M. Ringelschwendtner, AntonWallner und die
Blutzeugen aus dem Iseltale, „Anno Neun“, Bd. 25 und
26, Innsbruck 1910, S. 107.
54
OHBl 2 (1954); der Herausgeber ist nicht genannt.
55
K. M. (zit. Anm. 45), S. 1.
56
Vgl. I. M. (zit. Anm. 15): „Überall galt er als volks-
tümlicher Kanzelredner und Katechet, überall war er ein
gesuchter Beichtvater.“
57
Tiroler Volksbote Nr. 3 (18. 1. 1934), S. 18; Innsbrucker
Zeitung (zit. Anm. 15); Dolomiten 13. 1. 1934, S. 6.
58
Lienzer Nachrichten Nr. 2 (12. 1. 1934), S. 5f.
59
Für den Hinweis danke ich E. Kühebacher (Brief an den
Verf., 17. 8. 2009).
IMPRESSUM DER OHBL.:
Redaktion: Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzinini.
Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren
verantwortlich.
Anschrift des Autors dieser Nummer:
Mag. Dr. Michael Huber, Mariahilfer Straße
99/23, A-1060 Wien.
Manuskripte für die „Osttiroler Heimatblät-
ter“ sind einzusenden an die Redaktion des
„Osttiroler Bote“ oder an Dr. Meinrad Pizzinini,
A-6176 Völs, Albertistraße
2 a.
Peter
Feldner als
Stiftspropst,
Ölbild von
Johann B.
Oberkofler
(1936 nach
einer
Fotografie
entstanden;
Stiftsarchiv
Innichen).
Grabstein
der Stifts-
pröpste in
Innichen
(Aufnahme
M. Huber).