Ein vielfältiges Bild mit Festumzug und Erlebnisfest bot die Jungbauernschaft/Landjugend am vergangenen Sonntag im Zentrum von Lienz.
36 Ortsgruppen inszenierten das Motto „Erlebnis Osttirol“. Sie gestalteten ihre Themen-wägen mit Bezug auf die Heimatgemeinde. Pferdegespanne und Oldtimer-Traktoren mit Anhänger zogen vom Gelände der alten Versteigerungshalle über die Fischwirtbrücke, den Iselkai und die Schweizergasse zur Franz von Defregger-Straße. Weiter führte der Festzug, angeführt von Fahnenabordnungen aus Tirol und Südtirol durch die Messing- und Rosengasse auf den Johannesplatz, wo die Defilierung stattfand, bis zum Hauptplatz, dann wieder zurück zum Gelände der alten Versteigerungshalle. Über 450 Teilnehmer mit ihren Themenwägen boten den geschätzten 5.000 Besuchern entlang der Strecke ein farbenfrohes Bild. Den Umzug bereicherten die Musikkapellen aus Huben, Sillian und Bannberg. Tourismus, Brauchtum, Landschaftspflege und Produktion von Lebensmitteln in Osttirol wurden humorvoll und authentisch vorgeführt.
Pater Martin zelebrierte die Feldmesse. Foto: Roha
Das Fest begann mit einer Messe auf dem Johannesplatz. Pater Martin vom Franziskanerkloster hatte einen Brotlaib mitgebracht – als ein Symbol für die Bedeutung der bäuerlichen Nahrungsmittelproduktion. Bgm. LA Dipl.-Ing. Elisabeth Blanik bezeichnete Osttirol als Rohdiamanten. „Der Bezirk hat eine unheimlich große Zukunft vor sich“, ist sie überzeugt. Allein schon wegen dem, was an negativer Entwicklung nicht passiert sei und man noch tun könne.
LA Martin Mayerl ortet gestiegenes Selbstbewusstsein der Osttiroler. „Sie sind wieder stolz auf die Heimat.“ Und er lobte das Engagement der Jungbauernschaft/Landjugend.
„Nicht jammern – tun!“ Mit diesem altbewährten Motto ermunterten die Hauptorganisatoren Manuela Leiter und Simon Staller zum Erkennen der Vorzüge Osttirols. Die beiden Bezirksleiter zeigten sich auch stolz auf den Zusammenhalt in ihren Reihen. Landesobmann Dominik Traxl hob hervor, dass man mit dem Umzug und Genussfest besonders die starke Heimatverbundenheit zum Ausdruck bringe. EU-Kandidatin Simone Schmiedtbauer mahnte, dass man sich auch außerhalb bäuerlicher Kreise bewusst sein solle, dass zwei Berufsgruppen die Menschen am Leben erhalten: „Das sind die Mediziner, und das sind wir Bäuerinnen und Bauern.“
Manuela Leiter und Simon Staller führten die Fahnenabordnung anderer Jungbauernschaften an. Foto: Julian Kollreider
Bereits ab 10.30 Uhr wurden die Besucher auf dem Hauptplatz mit regionalen Köstlichkeiten und Spezialitäten aus Osttirol verwöhnt. Es gab Tiroler Jahrling aus dem Smoker, Rindsbraten, Wildspezialitäten, Spargelsuppe und Osttiroler Schlipfkrapfen. Die Osttiroler Bäuerinnen bewirteten die Besucher mit Kaffee, Kuchen und frischen Kiachln. Für musikalische Unterhaltung auf dem Hauptplatz sorgte die Lienzer Tanzlmusik. Dort boten die Genussstandln vom Stadtmarkt jede Menge Köstlichkeiten zum Mitnehmen an.
Ebenso wichtig war der Wettergott, der an diesem Tag mitspielte. Nach leichtem Regen schien schon zu Mittag die Sonne auf das bäuerliche Fest.
Abfaltersbach stellte das Aigner Badl in den Mittelpunkt. Foto: FriSch
Die Anraser Gruppe zeigte die alte Form der Heutrocknung. Foto: FriSch
Bei den Schnapsbrennern aus Dölsach ging der Rauch auf. Foto: FriSch
Die Tessenberger zeigten die Schindelerzeugung. Foto: FriSch
(PR)