Beau James Leonard (Baldramsdorf)


Beau James Leonard (Baldramsdorf)

31.05.2024

Er ist gern "solo" unterwegs

 

Beau James Leonard (34) ist seit 2018 als Solokünstler unterwegs. Der Finaleinzug bei „The Voice of Austria“ war seinerzeit Auslöser. Corona bremste jedoch den halben Amerikaner – sein Vater ist US-Staatsbürger und Leonard in San Francisco geboren – wie viele andere Auftrittskünstler ein. Bis Ende 2023 war es zwar wegen „fehlender Muse“ ruhiger um ihn, aber jetzt lässt er mit dem Song „Lifestyle Blogger Blues“ wieder aufhorchen.  Beau James Leonard lebt mit seiner Lebensgefährtin in Baldramsdorf.

 

OVT: Herr Leonard, in Ihrem „Lifestyle Blogger Blues“ setzen Sie sich kritisch mit dem Thema „Influencer“ auseinander? Was stört Sie?

Beau James Leonard: Ich kenne ja keine wirklichen Influencer persönlich, also kann ich gar nicht sagen was mich an ihnen stört. Ich schrieb den Song ja schon Jahre bevor es den Ausdruck Influencer eigentlich gab. Damals fand ich es schlicht und einfach witzig, und genau solche Dinge spornen mich zum Lieder texten an. 

Was ist Ihnen bei Ihren Songs bezüglich Text und Musik generell wichtig? Wieso greifen Sie insbesondere auf „Karntnerisch“ etwa zurück? Haben Sie auch einen Song in Englisch gemacht? 

Ich verpacke gerne ernste Themen mit lockeren lustigen Texten und Melodien.  Man muss oft zwischen den Zeilen lesen, um herauszufiltern was ich mir beim Schreiben wohl gedacht habe. Da ich auf Kärntnerisch denke, fühle und spreche, sehe ich keinen Sinn darin, diese Gefühle in einer anderen Sprache auszudrücken. Mir geht es ja im Moment auch gut und nicht „good“. Allerdings habe ich mit fünfzehn angefangen Texte zu schreiben, diese waren tatsächlich noch auf Englisch. Mein letztes englisches Lied heißt „Let me sleep“, und man kann sich das Musikvideo dazu auf meinem YouTube-Kanal ansehen.

Sind Sie auch für andere als Songwriter tätig?

Ich habe fünf Jahre am Katschberg bei einem Theater für Kinder mitgespielt und dafür auch einige Lieder komponiert. Für meine allererste Band „New-History“ habe ich auch ein paar Songs gesponsert. Meine Kärntnerischen wollte ich tatsächlich an bekannte Musiker abgeben, laut deren Management schreiben sie ihre Lieder jedoch selber, oder haben fixe Texter. Also muss ich wohl selbst auf die Bühne damit.

Wie bauen Sie Ihre Kabarett-Programme für die Bühne auf?

Meine Aufführungen waren eigentlich nie als Kabarett geplant. Bevor ich meine Lieder spiele, erzähle ich immer eine kurze Geschichte darüber, wie es zu dem Lied kam. Da meine Gedankengänge oft sehr skurril sind, merkte ich, dass die Leute über die ein oder andere Geschichte herzlich gelacht haben. Da entschied ich mich dazu, mehr Humor einzubauen, seitdem zählt es glaube ich als Kabarett.

Nach „The Voice of Austria“ gingen Sie ja letztlich mit Ihrem Kabarett „Sinn_Los“ auf Tour, vor allem in Kärnten. Was bestärkte Sie damals?

Ein Künstler will ja gesehen, beziehungsweise gehört werden. Mir half es halt nichts, dass ich so viele Lieder schrieb und mein einziges Publikum die Handykamera war, mit der ich mich gefilmt habe, um es auf YouTube hochzuladen, wo es dann von 30 Leuten angesehen wurde. Die beste Verbindung hat man mit dem Publikum, wenn man den Menschen in die Augen sieht und spürt, dass die eigene Kunst gut ankommt.

Durch Corona äußerte sich bei Ihnen dann eine „fehlende Muse“. Was war Hauptursache? Wie konnten Sie sich schließlich wieder motivieren?

Ich hatte Anfang 2020 schon mehr Anfragen für mein Kabarett als die beiden Jahre davor. Dann kam Corona und alles war vorbei. Nach Covid wieder als Künstler Fuß zu fassen, schien mir fast unmöglich. Als Künstler hat man keinen Abschluss und kann nach Corona nicht einfach da weitermachen, wo man aufgehört hat. Man braucht das Publikum. Irgendwann kam dann noch Frust dazu und ich wollte mit der Kunst eigentlich nichts mehr zu tun haben. Meine Lieblingsband „Blink 182“ brachte dann 2023 ein neues Album heraus und auf einmal war ich wieder motiviert. Diese Band war auch 2005 der Grund dafür, dass ich angefangen habe Gitarre zu spielen. Beim Intuition Earth Film Festival in Stall im Mölltal gab es die Premiere meines neuen Stücks „Befreiter Frust“ und es kam beim Publikum wirklich sehr gut an.

Sie waren schon einige Jahre nicht mehr in Ihrer Geburtsheimat USA. Haben Sie was geplant? Welche Vor- oder Nachteile hat eine Doppel-Staatsbürgerschaft?

Ich möchte mir einmal die Ostküste ansehen. Da hab‘ ich aber noch keine Ahnung wann. Ein wesentlicher Vorteil ist es, dass ich mit meinem amerikanischen Reisepass an den Flughäfen in Amerika ohne großartige Sicherheitschecks durchspazieren kann. Einmal wurde ich von einem Beamten mit „Welcome home, Sir.“ begrüßt, weil er dachte ich käme gerade vom Urlaub zurück. Das war schon cool. Andererseits, als es an der Grenze zu Kroatien noch Kontrollen gab und ich nur meinen US-Pass mithatte, kamen auf einmal mehrere bewaffnete Männer zu unserem Auto und stellten mir bezüglich meiner Herkunft mehrere Fragen. Da war mir etwas mulmig und seitdem nehme ich überall nur noch meinen österreichischen Pass mit, außer ich fliege nach Amerika.

Welchen Wunsch haben Sie privat? 

Ich hatte kürzlich eine Atemwegsinfektion, die sich durch Bluthusten äußerte. Vor der Diagnose dachte ich wirklich, ich hätte ernste gesundheitliche Probleme mit der Lunge. Als mir nach den Untersuchungen gesagt wurde, es ist nichts Ernstes, feierte ich quasi meine zweite Geburt. Um die Frage zu beantworten: Mein größter Wunsch ist es, gesund zu bleiben.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?

Der Oberkärntner Volltreffer wird bei uns zuhause gerne durchgeblättert, weil er informativ querbeet ist und sich mit regionalen Ereignissen beschäftigt, was für uns im Bezirk natürlich sehr wichtig ist.

 

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Auf der Bühne ist Beau James Leonard in seinem Element. Foto: Klaus Wolligger

 

 

 

Kurz gefragt:

Fabian Watschinger
(Vorderkrems)

Musik-Kabarettist, Autor, Darsteller und CNC-Anlagenbediener

Sternzeichen: Widder

Ich schaue gern (TV, Film): True-Crime-Dokumentationen und Horrorfilme

Ich trinke gern: Kaffee, Wasser, Bier

Lebensmotto: Es kummt wie´s kummt

Glücksbringer: Da habe ich tatsächlich keinen


 


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