Kultur - Theater-Initiative rettet heurigen Kultursommer


Auf Kärntens Plätzen spielt heuer eine „Coromödie“

Mit dem Abklingen der Corona-Pandemie in Österreich gibt es nun neue Bestimmungen für kulturelle Veranstaltungen. In Kärnten wurde in diesem Zuge eine kulturelle Initiative gestartet und der Theaterwagen des Ensemble Porcia auf Tournee geschickt. Am 27. Juni startet in der „Künstlerstadt“ Gmünd das Kärntner Straßentheater-Festival „Coromödie 2020“.

Kultur findet wieder statt. Die Intendantin der Komödienspiele Porcia, Angelica Ladurner, präsentierte kürzlich mit LH Peter Kaiser und Kulturabteilungsleiter Igor Pucker ein Sommerprogramm für alle Kulturhungrigen. Vom 27. Juni bis Mitte September tourt der Theaterwagen des Ensemble Porcia durch Kärnten. Die Premiere der Mantel- und Degen-Komödie „Dame Kobold“ des Spaniers Pedro Calderón de la Barca geht in Gmünd über die Bühne. An den geplanten 75 Spieltagen wären bis zu 200 Auftritte möglich. Doch nicht nur der Theaterwagen soll die Zuschauer ins Freie locken, gemeinsam mit anderen Theatergruppen, Musikern und Kabarettisten möchte man dem ausgehungerten Publikum Minifestivals bieten. Bei diesen Minifestivals in den verschiedenen Kärntener Gemeinden werde über den Sommer qualitätsvolles Theater, Kinderstücke, Jugendproduktion, Kabarett und Musik geboten. Dazu möchte Ladurner eine Arbeitsgemeinschaft mit Künstlern bilden, die sich beim Ensemble Porcia melden und „mitfahren“.

Auftrittsmöglichkeiten für Künstler

Durch die Minifestivals will die Initiative auch den Künstlern, bei denen unter den Corona-Auflagen beruflicher Stillstand herrschte, Auftrittsmöglichkeiten bieten. „Die Künstlerinnen und Künstler durften nicht proben und auftreten, haben keine Verdienstchance und das Publikum ist seiner Freude beraubt“, so Intendantin Ladurner. So sei die Idee zu dieser besonderen Tournee entstanden. Auch für die Leute vor Ort habe dadurch die Kultur-Durststrecke ein Ende. Finanziert wird das Theater-Projekt mit rund 90.000 Euro je zur Hälfte von Bund und Land, die Theaterwagen-Tournee finanziere Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner. „Die ‚Coromödie 2020‘ soll ein starkes Lebenszeichen der Kärntner Künstlerinnen und Künstler sein. Wir werden zeigen, dass man mit Humor, Theater und Kunst auch schwierigen Herausforderungen mutig entgegentreten kann“, betonte der LH Peter Kaiser bei der Pressekonferenz. Gearbeitet werde bei den Minifestivals mit Sitzplätzen und Aufführungen im Freien, so könne nach den momentanen gesetzlichen Bestimmungen eine größtmögliche Besucherzahl erreicht werden.

Neue Kultur-Normalität

Ein Aufatmen und eine Perspektive für Künstler, Kulturvereine und Veranstalter gibt es bereits seit vergangener Woche, als die Bundesregierung die neuen Lockerungen für den Kulturbetrieb vorstellte. Demnach dürften bis 1. Juli im Innenbereich Veranstaltungen mit bis 100 Personen abgehalten werden, ab 1. Juli werde auf höchstens 250 und ab 1. August auf 500 Besucher aufgestockt. Für den Außenbereich gelte bis 1. Juli ebenfalls die 100-Zuschauer-Grenze, ab 1. Juli können dann 500 und ab 1. August 750 Zuschauer an Kulturveranstaltungen teilnehmen. Mit Sondergenehmigung und einem Präventionskonzept sogar bis 1250 Teilnehmer. Die Zahlen gelten für die Besucher, die auch den Mindestabstand von einem Meter einhalten müssen. Sollte das nicht möglich sein, sei ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Geprobt werden darf aber auch wieder bei Kulturträgern wie Musikvereinen, Chören und Laientheater, also im Amateurbereich. Wahrhaftig ein Ende der kulturellen Durststrecke.


Weitere Bilder:
Mit dem Theaterwagen kommen diesen Sommer ganze „Minifestivals“ in die Kärntner Gemeinden. Foto: Ensemble Porcia/Riebler

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