Wirtschaft - Regional große Unterschiede bei der Honigernte


Regional große Unterschiede bei der Honigernte

Wurde im Mai aufgrund der Witterung ein düsteres Bild für das heurige Honigjahr gezeichnet, so scheinen die Imker doch mit „einem blauen Auge“ davon gekommen zu sein. In einigen Regionen Oberkärntens ist die Ernte sehr gut ausgefallen, an manchen Standorten jedoch gibt es kaum Honig zu schleudern.

Im oberen Mölltal sei die Honigernte gut, weiß Hans Zmölnig, Obmann des Bezirksverbandes für Bienenzucht Spittal. „Doch je weiter man nach Osten kommt, desto schlechter wird es. In Wernberg oder im Rosental liegt der Ertrag bei null“, weiß Zmölnig. Der Blütenhonig sei ausgefallen, denn das Wetter heuer war für die Bienen gar nicht gut. „Zuerst war es – im Frühling – warm, die Brutentwicklung war sehr gut, aber dann kam im Mai der Kälteeinbruch“. Dass in dieser Zeit „Stillstand“ war, zeigt sich auch an dem heurigen schlechteren Obst-Ertrag. Sogar innerhalb eines einzigen Standortes kann es heuer vorkommen, dass die Honigerträge von Volk zu Volk unterschiedlich sind, stellt der Bezirksobmann fest. Im Drautal lässt sich beobachten, dass es mitunter sogar zwischen Sonn- und Schattseite einen Unterschied gibt.

Gute Erträge im Bezirk Hermagor

Begeistert zeigt sich Mag. Arno Kronhofer, Obmann des BZV Hermagor, mit fast 100 Mitgliedern der stärkste Bienenzuchtverein des Bezirks. „Im Bezirk Hermagor haben wir eine tolle Ernte. Besonders im Gitschtal ist sie rekordverdächtig“, berichtet er. Sowohl Zmölnig als auch Kronhofer bestätigen, dass heuer ein besonders starkes „Schwarmjahr“ war. In diesem Jahr hätten sich auch imkerliche Fehler bemerkbar gemacht. Die Völker mussten zu einer Zeit gefüttert werden, in der es üblicherweise nicht nötig ist. Das bestätigt auch Dr. Ingrid Thurner, die Obfrau des Kärntner Bienenzuchtverbandes. „Ohne Futter ist es heuer vielerorts nicht gut ausgegangen. Trotz aller Befürchtungen im Mai hat sich die Lage doch noch zum Positiven entwickelt“, freut sie sich. 2023 sei kein generell kein Top-Jahr, sagt sie, obwohl der heuer geerntete Honig eine Top-Qualität aufweist.

Mehr Imkerinnen

Derzeit sind 17 % der Imker Frauen – Tendenz steigend. „Frauen haben oft ein sehr gutes Gespür dafür, welche Schätze die Bienen für uns bereithalten. Da geht es dann nicht nur um den Honig, sondern auch um die Verwendung von Propolis, Blütenpollen oder auch Bienenwachstücher, in die die Jause für die Kinder eingepackt wird“, stellt Zmölnig fest. Dass auch die Zahl der Jungimker im Steigen begriffen ist, wird sowohl von Bezirks- als auch von Landesseite bestätigt.

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