Musik - Ohne KUNSt und Kultur wird´s still


Ohne KUNSt und Kultur wird´s still

Der Blick aus dem Fenster lässt einen wissen, dass sich das Jahr langsam dem Ende zuneigt. Es ist die Zeit der Stille eingekehrt. Der Herbst zeigt sich in all seinen Farben und morgens spürt man diese klare Frische im Gesicht. Gefühlt ist es ein Herbst wie jeder andere, doch ist dieses Jahr so vieles anders…

Die beiden Kärntner Musikschaffenden Günther Mittergradenegger und Gerhard Glawischnig haben mit der Volksweise „Is schon still uman See“ eine besondere Befindlichkeit zu Papier gebracht. Das Lied ist schon oft auf Bühnen, in geselligen Runden, im Rahmen von Beerdigungen oder in Proberäumen erklungen, hat uns berührt und beglückt oder war einfach als Ohrwurm präsent. Heuer begleiten diese Zeilen mich und bestimmt viele andere passend zur aktuellen Situation.

Is schon still uman See,

hear de Ruadar schlågn -

und an Vogl im Rohr drin

bei da Finstar klågn.“

Um unser Kunst- und Kulturwesen ist es wieder still geworden. Eine Stille, die viele Musiker, Sänger, Schauspieler, Freischaffende, Theaterhäuser und Vereine verstummen lässt. Es liegt nun mal in der Natur der Kunst, ihr Umfeld sang- und klangvoll, visuell und auditiv anzuregen. Kunst und Kultur prägen jede Nationalität mit. Was Dmitri Schostakowitsch für Russland, Johann Sebastian Bach für Deutschland, der Samba für Brasilien, der Jazz für New Orleans ist, spiegelt vielleicht Wolfgang Amadeus Mozart für uns Österreicher wider. All diese Musikformen, diese Interpreten, haben wir verinnerlicht. Die Musik lässt uns Brücken schlagen zwischen den verschiedenen Ländern und Kontinenten.

„Des Künstlers Beruf“

Musik begleitet uns täglich und das auf eine schon fast selbstverständliche Art und Weise. Wir hören Musik beim Frühstücken, am Weg in die Arbeit, während des Kochens, beim Einkaufen oder beim Sporteln. Wir konsumieren sie wenn wir feiern, während wir trauern oder einfach nur um abzuschalten. Die Musik begleitet uns an unseren prägendsten Tagen: Bei Hochzeiten vertieft sie das schöne Gefühl der Verbundenheit, bei Taufen öffnet sie uns den Blick in die Zukunft, bei Begräbnissen unterstreicht sie das unerschütterliche Gefühl der Trauer und lässt uns trotz allem auf die schönen Momente mit dem von uns gegangenen Menschen zurück blicken. Der deutsche Komponist, Musikkritiker und Dirigent Robert Schumann hat mit den Worten „Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens – des Künstlers Beruf!“ die Berufung eines jeden Kunstschaffenden genau getroffen.

Allein der Gedanke daran, wie viele Menschen durch Musik mein Leben ein großes Stück lebenswerter gemacht haben, erweckt in mir ein Gefühl der Demut und Dankbarkeit. Musik verbindet und entlockt ein Lächeln an Tagen, an denen vielleicht nicht zum Lachen zu Mute ist. Ich glaube, das hat Musik schon bei jedem von uns ausgelöst. Schon allein deshalb ist es notwendig und wichtig, in dieser Zeit, in der es nicht nur „uman See“ still geworden ist, sondern wo nun auch Stille in vielen anderen Branchen herrscht, unser Kunst- und Kulturwesen bewusst zu konsumieren und zu unterstützen. Denn ohne Kunstt und Kultur wird´s nicht einfach nur still – ohne sie fehlt ein fundamentaler Bestandteil unserer Identitäten.

Stefanie Glabischnig

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