Berg im Drautal - Mitmachaktion für die Bienen


Mitmachaktion für die Bienen

Die Slow-Food Gemeinschaft Berg möchte die Berger Bevölkerung mit einer Baum-, Strauch-, und Blumenpflanzaktion ermuntern, den eigenen Hausgarten und Balkon bienen- und insektenfreundlicher zu gestalten. Ein Vortrag bildet den Auftakt zu dieser „Bienen-Hilfsaktion“.

Bienen haben es schwer in diesen Zeiten, ihnen kommen die blühenden Wiesen und damit die natürlichen Nahrungsquellen abhanden. Dies sei eine der Auswirkungen einer intensivierten, modernen Landwirtschaft in den Tallagen. wo mittlerweile bis zu fünf Schnitte im Grünland Gang und Gäbe sind, weiß der Berger „Dorfimker“ und Mitglied der Slow Food-Gemeinschaft Berg, Albert Egger. „Wo Grünland intensiv bewirtschaftet wird, gibt es ab Mai im Tal für die Bienen kein Futter mehr“, so Egger. Daraufgekommen ist der passionierte Imker und Obmann des Bienenzuchtvereins „Oberdrauburg und Umgebung“, als er bei seinen Bienenständen im Tal wiederholt große Ausfälle bemerkte. Daraufhin hat er im Vorjahr Pollenproben von diesen Bienenstöcken und auch von jenen, die er auf der Oberberger Alm aufgestellt hat, zur Analyse eingeschickt. „Herausgekommen ist, dass da unten nicht mehr viel ist, wovon die Bienen leben können. Nach dem ersten Mal Mähen, wenn der Löwenzahn verblüht ist, ist es mit dem ‚Bienenfutter‘ - dem Pollen - vorbei“. Ganz anders stellt sich die Situation bei seinen Bienenstöcken in weniger intensiv bearbeiteten Gebieten, wie z. B. auf der Oberberger Alm (1.500 m) dar. Hier finden die Bienen genug Nahrung, denn dort wird nur ein- höchstens zwei Mal gemäht.

Häusl- und Gartenbesitzer können mitmachen

Die Slow Food-Gemeinschaft Berg hat dieses Thema aufgegriffen und will über eine Mitmachaktion wieder für Bienenweiden sorgen. Angesprochen ist die Berger Bevölkerung aber auch die der Nachbargemeinden. „Unser Ziel ist es, die Hausbesitzer mit Gärten dazu zu bringen, in ihren Gärten etwas stehen zu lassen, Blumen, Sträucher und Bäume zu pflanzen, von denen sich die Bienen ernähren können. Wir können ja nicht zu den Bauern sagen ‚ihr dürft nicht mehr mähen‘. Sie brauchen ihr Grünfutter, um ihre Tiere versorgen zu können und zu wirtschaften. Wenn aber die Häusl- und Gartenbesitzer mitspielen, bekommen wir das in ein paar Jahren in Griff“, ist Egger zuversichtlich.

Vortrag zum Auftakt

Als Kern der Aktion wickelt die Slow Food-Gemeinschaft Berg in Zusammenarbeit mit ADEG Pirker und der Baumschule Winkler in Seeboden eine vergünstigte Sammelbestellung von verschiedenen Baum- Strauch und Blumenarten ab, erzählt die Organisatorin Nadja Niedermüller. Zum Auftakt organisierte die Gemeinschaft auch einen Vortrag mit dem Titel „Blühgärten für Bienen, Schmetterlinge & Co im Wandel der Jahreszeiten“ im „Treff(punkt)Berg“, am Freitag, 25. März, um 19 Uhr. Die Vortragenden sind die Agrarökologin und Biologin Dr. Heidemarie Pirker, eine Expertin für Biodiversität von Hausgärten und die Pädagogin Ina Baumgartner, beides ebenfalls Mitglieder der Slow Food-Gemeinschaft Berg, die sich lange mit dem Thema befasst haben. Auch „Dorfimker“ Albert Egger wird die Hintergründe dieser Aktion genauer erklären. Vor Ort und später auch bei ADEG Pirker werden Bestelllisten für die Bienen-freundlichen Pflanzen aufliegen.

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