Komödienspiele Spittal - „Lebendigkeit“ zieht heuer in Spittal ein


„Lebendigkeit“ zieht heuer in Spittal ein

In ihrer 62. Spielzeit stellen die Komödienspiele Porcia „Lebendigkeit“ in den Mittelpunkt. Gespielt werden heuer Theaterstücke aus „ganz Europa“. Komödienspiele-Intendantin Angelica Ladurner betont damit den Wunsch nach Frieden in Europa und stellt sich mit den Mitteln der Komödie Krieg und Krisen.

Seit bald einem Jahr haben wir wieder Krieg in Europa, dennoch steht am Programmheft der Komödienspiele die Gleichung „Frieden=Europa“. „Eine Utopie, nach der wir streben“, meint Ladurner. Im 62. Jahr werde man nicht die Augen verschließen vor Krieg, Klimakatastrophe und aufflammender Gewalt. Man wolle Stellung dazu nehmen, Haltung zeigen mit den Mitteln der Komödie und Frieden als alternativenlos zeigen. Vergangene Spielzeiten standen oft im Zeichen von einzelnen nationalen Sprachkulturen. Zu Europa gehören mehr, deshalb will Ladurner heuer so viele Sprachkulturen wie möglich zu Wort kommen lassen und setzte Stücke aus Frankreich, Österreich, Deutschland und auch eine Russisch-Ukrainische Figur auf den Spielplan. Denn die Komödie habe „das größte Repertoire zum Antworten auf die dringendsten Fragen, auf die Missstände“, ist die „Prinzipalin“ überzeugt.

England bis Ukraine

William Shakespeare sei der europäischste aller Schriftsteller. Mit seiner Komödie „Wie es euch gefällt“ wagt sich das Ensemble an das Wagnis der Liebe. Inszeniert wird das Stück mit großer Besetzung und eigens dafür geschriebener Live-Musik, was bei Sprechtheater eher ungewöhnlich ist. Vom gebürtigen Ukrainer Jura Soyfer (Charkow, ermordet 1939 im KZ Buchenwald) stammt das Stück „Der Weltuntergang“ oder „Die Welt steht auf kein´ Fall mehr lang“. „Ein allzu aktuelles Stück, um mit großer Ironie und Selbstkritik nachzudenken, wie wir mit unseren Szenarien umgehen“, meint Ladurner. Aus dem gleichnamigen Film bekannt ist das Stück „Ziemlich beste Freunde“ der Franzosen Éric Toledano und Olivier Nakache. Im Theater in den Probenbühnen (ehemalige Gabor Hallen) wird „Monsieur Pierre geht online“ von Stéphane Robelin gezeigt. Einen deutschen Klassiker gibt es für die Kinder: „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ der Gebrüder Grimm in einer Fassung von Ladurner. „Eigentlich ein ernstes Stück. Es geht um den Kampf eines jungen Mädchens um sein Überleben – ihre Lebendigkeit – in einem kindlichen Paradies hinter den sieben Bergen.“ Auch der Theaterwagen wird wieder als fixer Bestandteil des Komödiensommers durch die Gemeinden touren. Am 1. Juni feiert er seine Kärntenpremiere wieder in der „Künstlerstadt“ Gmünd. Das fünfköpfige Wagenensemble spielt „Der Bauer und der Millionär“ von Ferdinand Raimund. Für die Kinder wurde auch ein Stück mit eingepackt: „Wer findet die Glücks´chen?“ aus der Feder von Ladurner.

„unbezahlbar“

Die Finanzierung der Komödienspiele stehe gut auf drei Säulen: Sponsoren Stadtgemeinde Spittal und Land Kärnten. Die Teuerung schlage aber dennoch durch, so Komödienspiele-Obfrau Mag. Andrea Samonigg-Mahrer. Die Besucherzahlen sprechen für die Spittaler Festspiel-Tradition. 15.000 Besucher beehrten das 80-köpfige Ensemble im Vorjahr alleine im Schloss Porcia, 10.000 Besucher erreichten die Vorstellungen des Theaterwagens. Neben der monetären Wertschöpfung sei die „soziale Wertschöpfung“ unbezahlbar. Das Ensemble schaffe es, die Jugend aus der Bevölkerung mit einzubeziehen, mitarbeiten zu lassen und Theaterluft zu schnuppern. Eröffnung gefeiert wird am 1. Juli.


Weitere Bilder:
Rund 15.000 Besucher hatten die Komödienspiele im Vorjahr.
Der Theaterwagen startet seine Tour am 1. Juni.

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