Millstatt - Judentum-abwertendes Bild ins rechte Licht gerückt


Judentum-abwertendes Bild ins rechte Licht gerückt

15. Jänner 2024

Theologen leisten Aufklärungsarbeit über eine Wandmalerei mit einer das Judentum abwertenden Darstellung in der Stiftskirche Millstatt.

Seit dem Jahr 2000 gibt es auf Initiative des „Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich“ (ÖRKÖ) österreichweit jährlich am 17. Jänner den „Tag des Judentums“. Anliegen dieses Gedenktages ist es, „dass sich Christen und Christinnen gemeinsam auf ihre jüdische Wurzel besinnen", heißt es wörtlich in einer aktuellen Erklärung des ÖRKÖ. Dazu gehört auch die kritische Auseinandersetzung mit antisemitischen bzw. problematischen Darstellungen in Kirchen. Anlässlich des diesjährigen „Tages des Judentums“ hat die Katholische Kirche Kärnten gemeinsam mit der Pfarre Millstatt einen Folder herausgegeben, der eine das Judentum abwertende Darstellung in einer Wandmalerei, datiert in die Zeit um 1430, am zweiten südlichen Pfeiler des Hauptschiffs der Stiftskirche Millstatt thematisiert. Die Initiative zum Folder stammt ebenso wie die inhaltliche Aufbereitung von den beiden Kärntner Theologen Mag. Klaus Einspieler (Leiter der Stabsstelle „Bibel und Liturgie“) und Dr. Michael Kapeller (Geschäftsführender Leiter des Instituts für kirchliche Ämter und Dienste). Mit Blick auf aktuelle Ereignisse und zunehmende antisemitische Tendenzen sei es, so die beiden Theologen, „umso wichtiger, sich auch mit antijüdischen Kunstwerken aktiv auseinanderzusetzen“. „Die Wandmalerei vermittelt die Botschaft, dass das Judentum angesichts des Todes Jesu am Kreuz seine Bedeutung verloren hat. Dies entspricht nicht der Lehre der Kirche, weshalb dazu klar und deutlich Stellung bezogen werden muss“, sagen Einspieler und Kapeller.


Weitere Bilder:
Wandmalerei in der Stiftskirche Millstatt.

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