Großes Interesse am Tageszentrum

Der Verein Beratung und Betreuung für Senioren (BBS) baute im Drautalerhof in Greifenburg ein Tageszentrum mit Schwerpunkt Demenz auf. Am Tag der offenen Tür kamen viele Interessierte, um sich von  der neuen Einrichtung ein Bild zu machen.

Durch das Tageszentrum in Greifenburg sollen vor allem pflegende Angehörige entlasten und bei Senioren die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verlängert werden. Das ermöglicht eine Tages- bzw. Nachmittagsbetreuung durch vorerst vier qualifizierte Mitglieder des Vereins BBS. „An drei Tagen in der Woche soll Demenz im Vordergrund stehen“, erklärt die psychische Pflegefachkraft und Altenpflegerin Maria Verdes, Mitbegründerin des Vereins, die im Tageszentrum tätig ist. „Mit den an Demenz leidenden Menschen können wir hier personenorientiert arbeiten, dort ansetzen, was sie noch  gut können und das verstärken“. Einzel- und Gruppenvalidation gehört dazu, wir auch Gedächtnistraining, die Pflege von Alltagsritualen und Hilfe bei der Tagesstrukturierung. Weitere Schwerpunkte sind Beratung und  Fortbildung für Betreuende und auch Krisenintervention bei Angehörigen. „Wir haben hier etwas angestoßen, das auch Vorbildwirkung haben soll“, so Dr. Dan Verdes, Oberarzt im Zentrum für Altersmedizin in Klagenfurt und Obmann des Vereins BBS. Er stellte bereits ein Ansuchen um Anerkennung der Tagesstätte bei der Abteilung 5 (Gesundheit und Pflege). Es geht darum, dass Teile der Kosten eingereicht und vom Land übernommen werden können. Der Antrag sei derzeit in Bearbeitung, so Verdes.

Hand angelegt

In nur zwei Monaten wurde der untere Bereich des Drautalerhofs renoviert und die Räumlichkeiten für die Tagesstätte adaptiert. Der Bereich ist großzügig angelegt, die Räume hell und gemütlich eingerichtet mit einem Aufenthaltsraum, mehreren Sitzgruppen als Rückzugs- und Ruhemöglichkeit. Die sanitären Anlagen wurden seniorengerecht gestaltet, auch eine Waschgelegenheit mit Badewannenlift ist vorhanden. „Wir wollen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, die Menschen sollen wissen, dass sie hier in guten Händen sind“, meinte Maria Verdes. Finanziert wurde der Umbau Großteiles aus Spenden. „Wir erhielten große Unterstützung von Gerhard Moser von AHA-Gruppe“ (Die AHA-Gruppe betreibt mehrere Seniorenresidenzen und Pflegeheime in Kärnten). Außerdem engagierten sich heimische Firmen und Spender finanziell, die teilweise auch selbst Hand anlegten.

Kurse für 24-Stunden-Betreuung geplant

„Wir haben die Räume so ausgebaut, dass die Leute auch ihre 70er, 80er hier feiern können. So etwas gibt es bis jetzt nicht. Wir geben dabei auch ein bisschen Hilfestellung, wenn diese gefragt ist“, erklärt Verdes. Auch ein großer Seminarraum gehört zur Einrichtung. „Wir möchten Workshops für 24-Stunden-Pflegekräfte anbieten. Diese kommen zum Großteil aus dem Ausland und sprechen unsere Sprache nur schlecht, auch kochen sie ganz anders. Hier würde man ihnen die Kärntner Küche näherbringen. Senioren wollen mit 85 das essen, was sie gewöhnt sind und sich nicht mehr umgewöhnen müssen. Essen und Trinken ist wichtig, es ist das, woran man sich erinnert. Hier herrscht ganz oft Unsicherheit“. Auch an der Kommunikation zwischen Betreuenden und Betreuten soll in den Workshops gearbeitet werden. „Die Angehörigen wären die Auftraggeber. Wenn zum Beispiel auffällt, dass die Mama sich beklagt, sollte man aufmerksam werden. Hier kann einem ‚Bevormunden‘ durch die Betreuenden begegnet werden“. Kontakt zum Verein BBS unter der Tel. 0680/44 19 664.