Spittal - Fachschule für Sozialberufe erhielt grünes Licht


Fachschule für Sozialberufe erhielt grünes Licht

Im Herbst soll die dreijährige Fachschule für Sozialberufe (FSB) an der HLW Spittal starten. Nach Wolfsberg und Klagenfurt wird es diesen berufsvorbereitenden Schultyp auch in Oberkärnten geben. In der „drautalperle“ wurde die neue Schule vom Lehrer-Team und Kooperationspartnern vorgestellt.

Die Sicherung der Pflege ist ein großes Thema, in den letzten Jahren zeigte sich ein immer größer werdender Mangel an ausgebildeten Pflegekräften. Bis 2030 werden uns in Österreich 100.000 Fachkräfte in den Pflege- und Gesundheitsberufen fehlen, meinte Mag. Thomas Schell vom Sozialhilfeverband Spittal bei der Schulvorstellung in Spittal. Dieser „Unterversorgung“ mit Fachkräften in den Sozialberufen will man mit der neuen Schulform, die an der HLW Spittal angesiedelt ist, begegnen. Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit inklusive einer Bedarfserhebung wurde von Seiten der Bildungsdirektion nun grünes Licht für den Start der FSB gegeben. Spittal ist damit der dritte Standort in Kärnten an dem diese Ausbildung angeboten wird und deckt damit den gesamten Oberkärntner Raum ab, erklärte HLW-Schulleiter Dr. Adolf Lackner. Vorausgesetzt, dass sich mindestens 25 Interessierte für diese Schule anmelden, wird die erste Klasse am 12. September starten.

Berufsvorbereitende Schule

Die dreijährige FSB ist eine berufsvorbereitende Schule. Das heißt, die Absolventen sind noch keine fertigen Pflegekräfte, sondern lernen das breite Feld der Sozialberufe kennen. „Der Mensch wird wieder in den Mittelpunkt gestellt“, so die Klassenvorständin der im Herbst startenden ersten Klasse FSB, Mag. Renate Auer. Unterrichtsschwerpunkte drehen sich um Kommunikation, Gesundheitsberufskunde und besonders um die Pflege „vom Säugling bis zum alten Menschen“. Absolventen können danach in eine vertiefende Ausbildung z. B. in der Pflege oder im medizinisch-technischen Bereich einsteigen, auch ein Aufbaulehrgang mit Matura und anschließendem Studium im Zweig Gesundheit und Soziales an der FH Kärnten wäre möglich, so Lackner. Viel Wert gelegt wird auf Praxiserfahrungen. Mindestens zwölf Wochenstunden Praxis sind im Schuljahr eingeplant. Im dritten Jahr würden die Schüler in zwei großen Praxisblöcken Erfahrungen bei den Kooperationspartnern sammeln. Es werde keine trockene Ausbildung sein, der Unterricht wird multimedial und anschaulich gestaltet, so die HLW-Schulärztin Dr. Lena Stöckl, die den Schülern die medizinnahen Gegenstände, wie Pathologie und Somatologie unterrichten wird.

Beschäftigung wartet

Vor allem auch die Kooperationspartner der neuen FSB freuen sich schon auf die Schüler als Praktikanten und ersten Absolventen. Ein Weg nach der dritten Klasse könnte z. B. an die SOB Waiern der Diakonie De La Tour führen, so die Schulleiterin Dr. Susanne Lissy. Laut Lissy sind in Kärnten gerade über 50 Wohngruppen für Menschen mit Behinderung entstehen, für die Caritas und Diakonie „händeringend Mitarbeiter suchen“. Die Geschäftsführerin des KH Spittal, Mag. Andrea Samonigg Mahrer, sieht in der Schule eine gute Vorbereitung für eine Beschäftigung im Krankenhaus, sei es in den Gesundheitsberufen oder in der Krankenhausverwaltung. Elke Millonig als neue Leiterin der Bildungsdirektion West versprach der FSB ihre Unterstützung und betonte, dass auch die drei Jahre Vorbereitungszeit für junge Menschen, die in einen Sozialberuf gehen wollen, „dringend Notwendig“ sei, da sich nach dieser Zeit erst eine gewisse Reife einstelle.

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