Hermagor - Ein Skipionier aus dem Gailtal


Ein Skipionier aus dem Gailtal

Von Karl Brunner

Ältere Menschen erinnern sich noch an den damals bekannten „Amann Ski“ aus dem Gailtal.  Eine Ausstellung im GailtalMuseum in Möderndorf bei Hermagor informiert über die Amann-Skiproduktion und den innovativen Unternehmer Alfred Amann.

Alfred Amann (1923 – 2011) wäre heuer hundert Jahre alt, seine Skiproduktion lief von 1947 bis 1984. Amann war Skiproduzent, Ski-Entwickler, begeisterter Skifahrer, Skirennläufer und ein erfolgreicher Unternehmer. In einer Sonderausstellung im GailtalMuseum wird das Lebenswerk dieser herausragenden Persönlichkeit gewürdigt: „Skiproduktion im Gailtal – 100 Jahre Alfred Amann“. Amann kam in Neumarktl (heute Trzic, Slowenien) zur Welt und baute nach dem Krieg mit seinem Vater und Bruder die Alfred Amman & Söhne KG in Nötsch auf. Er war mit den damals verfügbaren Skiern unzufrieden und baute selbst für sich und Freunde 1947/48 Ski. Es sprach sich schnell herum, dass dieser Gailtaler gute Ski baut. Die Tischlerei wurde dann um den Bereich Skibau erweitert. Damit zählte die Firma Amann mit zu den ersten Skiproduzenten in Österreich. Amann-Ski waren regional sehr gefragt und wurden auch vielfach exportiert, nach Japan, USA, Kanada, usw.

Sportler und Sportfunktionär

Amann war ein erfolgreicher Skirennläufer (bis 1958), er war Sportwart alpin des Landesskiverbandes Kärnten, dann auch techn. FIS-Delegierter bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck und stv. Präsident des Landesskiverbandes Kärnten. Eröffnet wurde die Sonderausstellung von Bezirkshauptmann Dr. Heinz Pansi und Museumsleiter Kurt Thelesklaf, die viele Ehrengäste und Besucher begrüßten. Auch die einstigen Olympiasieger Franz Klammer und Karl Schnabl waren gekommen. Entwickelt haben die Ausstellung und die interessante Videovorführung Diplomkaufmann Volker Schmidt, der Schwiegersohn von Alfred Amann, sowie Amanns Tochter Felizitas. Schmidt erläuterte die eindrucksvolle Entwicklung der Skiproduktion mit ständigen Neuerungen und Tochter Felizitas dankte für die Würdigung des Lebenswerkes. Franz Klammer war mit Alfred Amann bei der Eröffnung von Amann-Vertriebsstellen als Promi-Gast dabei gewesen. Karl Schnabl hätte gern einen eigenen Sprungski von Amann gehabt, ein solcher ist aber leider nicht produziert worden. Über ihre persönlichen Kontakte und Begegnungen sprachen in Möderndorf viele einstige Sportler, Freunde und Bekannte von Amann, unter ihnen Stefan Sodat, Max Werner, Fritz Sölle, Hans Millonig, Sepp Fian, Bgm. Dieter Mörtl, Bgm. Leopold Astner u.a.

Beste Ski-Qualität

Werner Zebedin sprach als ehemaliger Mitarbeiter in der Skiproduktion von seiner damaligen interessanten und vielfältigen Arbeit. Seine letzte Modellserie brachte Alfred Amann 1982 auf den Markt. Der Skimarkt war immer härter umkämpft, 1984 verließ das letzte Paar Amann Ski die Manufaktur, dessen Produkte fast dreißig Jahre lang technisch auf Augenhöhe mit den Branchengrößen waren, wie dies auch von einem US-Magazin lobend bestätigt wurde. Amann war Entwickler, Konstrukteur, Designer, Produktionsleiter, Testfahrer und Chefverkäufer, der nach ihm benannten Skimarke. Die Sonderausstellung im GailtalMuseum - ein sehr interessantes Stück innovativer Gailtaler Wirtschafts- und Sportgeschichte – geht bist 30. Oktober 2023.


Weitere Bilder:
Sie würdigten das Lebenswerk von Skiproduzenten Alfred Amann. V. l.: BH Heinz Pansi, Bgm. Leopold Astner, Stefan Sodat, Karl Schnabl, Volker Schmidt, Franz Klammer, Max Werner, Dieter Mörtl, Michael Rohr und Kurt Thelesklaf. Vorne: Fritz Sölle, Felizitas

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