Maria Luggau - Die Entstehung der Wallfahrt


Die Entstehung der Wallfahrt

Von Karl Brunner

Das Wallfahrtsspiel „Das Bildstöckl“ setzt die Entstehungsgeschichte der Luggauer Wallfahrt in Szene. Das Stück von Thomas Tiefenbacher war vor 95 Jahren erstmals aufgeführt worden. Im August und September wird es wieder am Kirchplatz beim Servitenkloster in Maria Luggau dargeboten – diesmal erstmals mit Musikbegleitung. Immer wieder bewegend ist die Geschichte der Bäuerin Helena und dem Kirchenbau.

In Maria Luggau wird dem Publikum heuer wieder eine besondere Aufführung geboten: „Helena - Das Bildstöckl im Lesachtal“ wird mehrmals gespielt. Es ist das bekannte lebhafte Wallfahrtsspiel, das die Entstehung der Wallfahrt nach Maria Luggau zeigt, mit all den Wundern, Widerständen und wie es schließlich doch zum Bau der Kirche gekommen ist. Vom einfachen Bildstock hin zu einer Kapelle und zur imposanten Kirche. Zudem verweist das Stück auch auf die damaligen sehr harten Lebensumstände im Lesachtal und das gespannte Verhältnis der Bauern zur Obrigkeit und der Gerichtsherrschaft (Pittersberg/Kötschach).

Vor zehn Jahren wurde das Jubiläum „500 Jahre Wallfahrt nach Maria Luggau“ gefeiert, denn im Jahre 1513 hatte die Geschichte dieses Wallfahrtsortes mit der Traumvision der Bäuerin Helena auf dem Getreideacker begonnen, in der Helena von der Gottesmutter den Auftrag erhielt, ihr hier ein Heiligtum zu errichten. Bald wurde ein Bildstock für das Gnadenbild (eine kleine holzgeschnitzte Pietá) errichtet. Zwei Jahre später, 1515, erfolgte die Grundsteinlegung zur ersten Wallfahrtskirche.

Heimatforscher Thomas Tiefenbacher

Der Bauer und unermüdliche Geschichtsforscher und Heimatschriftsteller Thomas Tiefenbacher (1892 – 1970) aus Maria Luggau hat in den Wintermonaten 1927/28 „Das Bildstöckl im Lesachtal“ verfasst. Die Handlung des „Bildstöckl“ ist auf geschichtlichen Grundlagen aufgebaut, Urkunden, Dokumente aus dem Luggauer Klosterarchiv und ein Gerichtsprotokoll dienten ihm als wichtige Quellen. Dieses „Weihespiel“ verstand Tiefenbacher als schlichten Beitrag zur Marienverehrung in Maria Luggau. Der verdienstvolle Heimatforscher hat diese Wallfahrts-Entstehungsgeschichte später auch als Roman mit dem Titel „Helena“ verfasst, der 1958 vom Carinthia-Verlag herausgebracht wurde und seither bereits fünf Auflagen erlebte.

Das „Bildstöckl“ wurde insgesamt schon rund 270 Male aufgeführt (die Regie verbleibt immer in den Händen der Familie Tiefenbacher vom Bauernhof Tomlhof). Heuer wird es vor der Basilika bzw. Kloster am Kirchplatz (bei Schlechtwetter in der Basilika) gespielt und ist erstmals auch mit Musik arrangiert, wofür die bekannte Luggauer Musikerin Maria Bernadette Salcher verantwortlich zeichnet. Die Gesamtleitung und Regie des Stücks liegen in den Händen von Albert Tiefenbacher (vom Tomlhof). Albert ist der Enkel von Thomas Tiefenbacher. Die Rolle der Bäuerin Helena (Hauptfigur) wird von Jasmin Tiefenbacher dargestellt. Insgesamt wirken vierzehn Laienspieler vorwiegend aus Maria Luggau mit und sie reden auch in ihrer Mundart.

Regieleiter Albert Tiefenbacher hat bereits vor fünf Jahren ein anderes, damals unbekanntes Stück – „Der Einsiedler“ - seines Großvaters Thomas Tiefenbacher auf seinem Bauernhof mit großem Publikumserfolg aufgeführt. Albert möchte nun die Bedeutung der grenzüberschreitend bedeutungsvollen Luggauer Wallfahrt ins Gedächtnis rufen, ihren Hintergrund vor allem jungen Menschen vermitteln. Auch werde es in Zukunft nicht leichter werden, ehrenamtliche Laien-Darsteller, die auch die nötige Zeit haben, zu gewinnen, sagt Tiefenbacher und freut sich über sein engagiertes Team. Aufführungstermine: 5. August, 14. August, 15. August, 19. August, 2. September und 24. September. Näheres bei Albert Tiefenbacher unter Tel. 0664-4803612.

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