Wiederöffnung - Ab nächstem Wochenende: Badespaß mit Auflagen


So viel Platz wie noch nie

Ab Freitag, 29. Mai dürfen die Bäder wieder ihre Pforten öffnen. Zum Betrieb gibt es Empfehlungen aus dem Gesundheitsministerium. Mindestabstände und limitierte Besucherzahlen werden diesen Badesommer begleiten. Einige Betriebe wollen mit dem Öffnen aber noch zuwarten und hoffen auf weitere Erleichterungen.  

In den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums zur Wiedereröffnung der Bäder wird das Infektionsrisiko im Badewasser als gering eingeschätzt. Maßnahmen, wie die Beschränkung der Anzahl der Personen seien der noch fehlenden Erfahrung geschuldet und werden noch anzupassen sein, heißt es in der Veröffentlichung. Eine Übertragung des SARS-CoV-2-Erregers geschehe über Tröpfcheninfektion, deshalb gelten in Badebetrieben dieselben Regeln wie an anderen öffentlichen Orten auch. Es geht dabei um die Einhaltung eines Mindestabstandes und verstärkte Hygienemaßnahmen seitens Betriebe. Die Höchstzahl der Badegäste – auch in Hallenbädern - werde an der Größe der vorhandenen Liegefläche gemessen, hier gilt 10 m2 Liegefläche pro Person. Liegen sollen einen Meter auseinander aufgestellt werden. Weiters wird empfohlen, den Ticketverkauf so zu organisieren, dass möglichst wenige Karten vor Ort gekauft werden müssen. Im Kassenbereich sollen Abstandsmarkierungen angebracht werden. Die Betriebe müssen dafür Sorge tragen, dass auch an den Attraktionen, wie Wasserrutschen oder Sprungtürmen der Mindestabstand von einem Meter eingehalten werden kann. Ein Mund-Nasen-Schutz muss lediglich im Innenbereich getragen werden. Außerdem empfiehlt das Gesundheitsministerium, auch im Wasser Abstand zu halten, im aufbereiteten ein bis zwei Meter, im nicht aufbereiteten etwas mehr, hier sind es drei bis vier Meter.  

Noch zuwarten

Christian Kogler, Betriebsleiter der „Aquarena“ und des Waldbades in Kötschach-Mauthen, sagt, man werde nicht gleich, sondern erst am 11. Juni öffnen. „Die Durchsetzung der Maßnahmen ist in der Praxis noch schwierig. Deshalb hoffen und warten wir auf Nachverhandlungen im Gesundheitsministerium, wenn es passt entwickeln sich die Vorgaben schnell in eine günstige Richtung“. Vorerst werde es nur einen Außenbetrieb geben, auch weil einige Mitarbeiter noch in Kurzarbeit sind. Auf der Liegewiese die nötige Fläche zu bieten, sei kein Problem, da die italienische Grenze noch geschlossen ist. Auch in der Halle sei der Betrieb möglich. „Ein Problem haben wir allerdings im Saunabereich. Nach der derzeitigen Verordnung bekämen wir gerade einmal zwei Personen in eine Sauna. Man sollte sich überlegen, ob eine Öffnung sinnvoll ist“.

Mit Verlusten rechnen

Das „Tauernbad“ in Mallnitz werde ebenfalls erst am 11. Juni öffnen, so Gabriele Kofler von der Gemeinde Mallnitz. „Alles in allem wird es ein Sommer mit besonderen Herausforderungen. Mit den Auflagen im Sommer 2020, ist ein wirtschaftlicher Verlust vorprogrammiert. Die Möglichkeiten zur Öffnung der Erlebnissauna, unter derzeitigen Auflagen, werden noch überprüft. Im ‚Tauernbad‘ gibt es vier Saunakabinen, in denen sich nach den derzeitigen Empfehlungen nur eine Person pro Kabine aufhalten dürfte“. Bei den laufenden Vorbereitungsarbeiten orientiere man sich an den Lockerungsverordnungen, jedoch erwartet man auch in Mallnitz, dass es hier noch kurzfristig Änderungen geben werde. Im „Tauernbad“ werden auch weiterhin alle Mitarbeiter eine Beschäftigung erhalten, jedoch sind mehr Ruhetage und reduzierte tägliche Öffnungszeiten geplant.

Keine Probleme bei genügend Platz

Im oberen Drautal kann man sich früher auf den kühlen Badespaß freuen. Das Waldbad in Dellach/Drau öffnet am 29. Mai. „Wir haben in Verbindung mit dem Camping eine große Liegefläche, deshalb werden wir vom Platz her keine Probleme haben“, meinte Siegrid Goldberger von der Tourismus- und Infrastruktur Dellach GesmbH. Auch erwartet sie keine längeren Schlangen vor der Badekasse, denn über 80 % der Badegäste haben ohnehin Saisonkarten, 10 % die Kärnten Card. Einzeleintritte würden lediglich 10 % der Badegäste lösen. „Hier werden Korridore geschaffen, im Restaurant gelten ohnehin die Regeln für Gastronomiebetriebe. Was die Einhaltung der Abstandsregeln betrifft - die Bademeister werden zwar auf die geltenden Empfehlungen wenn nötig hinweisen, könnten aber lediglich an die Vernunft der Leute appellieren“, so Goldberger.

Eigenverantwortung

Derzeit noch offen ist, wann die „Drautalperle“ in Spittal den Badebetrieb wieder aufnimmt, so Geschäftsführerin Susanne Duschek-Fercher. Hoffen dürfen die Spittaler auf die Öffnung des Strandbades am Millstätter See. Die Verpachtung des Strandbades sei derzeit ausgeschrieben. Ein Interessent werde in den nächsten Tagen den Vertrag unterzeichnen, hieß es aus dem Gemeindeamt. Der Pächter werde wahrscheinlich mit Anfang Juni den Badebetrieb öffnen. Baden erlaubt, jedoch mit Auflagen, heißt es auch für die 21 freien Zugänge an den Kärntner Seen. Mit zusätzlichen Hinweistafeln machte das Land Kärnten hier auf die neuen Hygieneregeln aufmerksam. Diese wurden an allen Einstiegen angebracht. Bezüglich der Einhaltung der Regeln appelliert man an die Eigenverantwortung der Badenden. So meinte auch LR Martin Gruber in einer Aussendung: „Damit wir alle 21 Seezugänge auch weiterhin offen lassen können, muss sich Jeder einzelne an die Spielregeln halten“.


Weitere Bilder:
Das Tauernbad in Mallnitz und die „Aquarena“ in Kötschach-Mauthen öffnen erst am 11. Juni. Foto: Gemeinde Kötschach-Mauthen

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